Quei loro incontri
Incantati
I/F 2002, R/B: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, aus Umiliati nach Le donne di Messina von Elio Vittorini, K: Renato Berta, T: Jean-Pierre Duret, D: Rosalba Curatola, Aldo Fruttuosi, Martina Gionfriddo, 6’ · DCP, OmeU
Quei loro incontri
Jene ihre Begegnungen
I/F 2006, R/B: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, nach Dialoghi con Leucò von Cesare Pavese, K: Renato Berta, T: Jean-Pierre Duret, D: Angela Nugara, Vittorio Vigneri, Grazia Orsi, Romano Guelfi, Giovanna Daddi, Dario Marconcini, Andrea Bacci, Andrea Balducci, 68’ · 35mm, OmU
MI 01.11. um 20 Uhr · Einführung: Ted Fendt · Zu Gast: Giovanna Daddi und Dario Marconcini (Teatro Comunale di Buti)
Incantati (Bezaubert) ist eine Montage von alternativen Takes der Schluss-Szene von Umiliati, 2002, von Huillet/Straub. (aw)
Grundlage von Quei loro incontri sind die letzten fünf Dialoge aus Cesare Paveses Dialoghi con Leucò von 1947. Bereits in Dalla Nube alla Resistenza von 1978 hatten Huillet und Straub sechs von ihnen inszeniert: Dialoge zwischen antiken Göttern, Halbgöttern, Mischwesen, Menschen.
„Warum? Weil:
Der Mythos ist nicht etwas Willkürliches, sondern eine Pflanzstätte der Symbole, ihm ist ein eigener Kern an Bedeutungen vorbehalten, der durch nichts anderes wiedergegeben werden könnte. Wenn wir einen Eigennamen, eine Geste, ein mythisches Wunder wiederholen, drücken wir in einer halben Zeile, in wenigen Silben, einen zusammengesetzten und komprimierten Sachverhalt aus, das Mark der Realität, das einen ganzen Organismus der Leidenschaft, der menschlichen Befindlichkeit belebt und nährt – einen ganzen begrifflichen Zusammenhang. […]
Wir wissen, daß die sicherste – und die schnellste – Art sich in Erstaunen zu versetzen ist, einen selben Gegenstand starr anzuschauen. Eines schönen Tages – o Wunder – wird uns dieser Gegenstand erscheinen, als hätten wir ihn noch nie zuvor gesehen.“ (Huillet und Straub, Pavese zitierend) (mn)