Romeo und Julia in Berlin
Romeo und Julia in Berlin
BRD 1957, R: Hanns Korngiebel, B: Gerd Oelschlegel, Carl Dietrich Carls, Hanns Korngiebel, K: Hans Sester, D: Reinhold Bernt, Ilse Fürstenberg, Marion Degler, Herbert Stass, Herbert Weissbach, Marianne Müller, Joachim Nottke, 95’ · Digital SD
DO 11.07. um 20 Uhr + MI 17.07. um 20 Uhr · Einführung: Jan Gympel
In den 1950er und 1960er Jahren beschäftigte sich der 1926 in Leipzig geborene Autor Gerd Oelschlegel häufig mit der deutschen Teilung. So etwa mit dem Theaterstück Die tödliche Lüge, dem Kinofilm Zwei unter Millionen oder dem Fernsehfilm Sonderurlaub. Oelschlegels erster großer Erfolg mit dieser Thematik war das Schauspiel Romeo und Julia in Berlin. 1957 machte Hanns Korngiebel, der spätere Fernsehspielchef des Senders Freies Berlin, daraus einen der ersten deutschen abendfüllenden Fernsehfilme: An der Sektorengrenze leben in einem Ost-Berliner Mietshaus zwei miteinander verfeindete Familien, die eine kommunistisch, die andere bürgerlich-christlich geprägt. Als der Sohn der letzten nach Protesten gegen unhaltbare Arbeitsbedingungen im Bergbau zu seinen Eltern geflüchtet ist, rettet ihn die Tochter des Kommunisten vor den „Staatsorganen“. Beide treffen sich später in West-Berlin wieder, aus Sympathie erwächst Liebe.
epd Kirche und Fernsehen (29.7.1957) lobte die Produktion des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbands: „Im Mit- und Gegeneinander der Menschen hat Oelschlegel seine dramatischen Höhepunkte. Wie unnachahmlich ist hier das Berlinische gezeichnet! Wie wahr kommen die Wesensnuancen der Berliner Art zur Geltung! (...) Die Fernsehfassung war bewegender als die ursprüngliche Hörspielfassung dieses Stoffes – eine seltene Erfahrung.“ (gym)