Rudeboy: The Story of Trojan Records
GB/JM 2018, R: Nicolas Jack Davies, K: Jonas Mortensen, T: Stephen Hodge, S: Chris Duveen, P: Sam Bridger, Vivienne Perry, BMG und Pulse Films, M: Stuart Little, 85’ · DCP, OmeU, Berlinpremiere
SA 19.10. um 17 Uhr
Das legendäre Londoner Plattenlabel Trojan Records war seit den frühen 1960er Jahren Dreh- und Angelpunkt der musikalischen Eroberung Großbritanniens durch die jamaikanischen Musikgenres Ska, Reggae und Rocksteady. Es ist eine heute fast vergessene Geschichte, die Nicolas Jack Davies in seinem aufwendigen Dokumentarfilm erzählt: eine Geschichte der inspirierenden Begegnung von britischer Arbeiterjugend und jamaikanischer Subkultur, des Fallens kultureller und sozialer Barrieren, aber auch des wirtschaftlichen Erfolgs karibischer Einwanderer. Davies kombiniert umfangreiches Archivmaterial mit ebenso kurzweiligen wie informativen Interviews, die er mit den Akteuren dieser subkulturellen Revolution geführt hat. Sein Wagnis, die euphorische Atmosphäre und das weltoffene Lebensgefühl jener Jahre nachzustellen, unterstützt die augen- und ohrenöffnende Qualität des Films. Reggae ist darin der Soundtrack einer sich transformierenden Gesellschaft, ohne die weder Hip-Hop noch die heutige Clubkultur denkbar wären. (sth)