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Einführung: Bianca Jasmina Rauch

Zum Abschluss der Reihe ein Blick auf die größeren Zusammenhänge, die den Bergbau bis heute prägen. Mitte der 1980er Jahre versuchte sich der mauretanische Filmemacher Med Hondo an einem Epos über den schwarzafrikanischen Widerstand gegen die Kolonialisierung. Aufgrund der finanziellen Abhängigkeit des afrikanischen Kinos von den ehemaligen Kolonialmächten war dieses Unterfangen äußerst schwer zu bewerkstelligen. Erst mit staatlicher Hilfe aus Burkina Faso gelang Hondo die Adaption von Abdoulaye Mamanis gleichnamigem Buch, leider unter extremen persönlichen Opfern, die ihn in den Bankrott führten. Der Film erzählt in großen Bögen von der historischen Schlacht von Lougou Ende des 19. Jahrhunderts, als französische Kolonialisten das Reich der titelgebenden Königin eroberten. Was hat das nun mit dem Bergbau zu tun? Einfach alles. Die im digitalen Zeitalter essentiellen Stoffe wie Lithium oder Kobalt werden nach wie vor unter laut Human Rights Watch ausbeuterischen Bedingungen auf dem afrikanischen Kontinent gewonnen. Was Hondo zeigte, ist leider eine Geschichte mit Fortsetzung.

Als Vorprogramm ein Sisyphos-Stück aus dem Südiran: Eine Frau löst Steine mit bloßen Armen aus einer Felswand, darüber hinaus pflegt sie ihren Mann, sonst nichts. Der Film fragt, was der Sinn all dieser Arbeit ist. (ph)

Bianca Jasmina Rauch arbeitet als Filmwissenschaftlerin und ‑kritikerin.

Sarraounia


BF/FR/MR 1986
DCP
OmeU

R: Med Hondo, B: Med Hondo, Abdoulaye Mamani, Abdoul War, K: Guy Famechon, D: Aï Keïta, Jean-Roger Milo, Didier Sauvegrain, Roger Mirmont, 120’

Bard


IR 2015
DCP
OmeU

R/B: Hamid Jafari, K: Arastoo Givi, S: Esmael Monsef, 25’