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Drei Filme, die urbane Strukturen der Arbeiter*innenklasse analysieren. Zweimal im Ruhrgebiet, einmal im Vereinigten Königreich. Dabei fällt der von Jürgen Ebert betonte Unterschied zwischen Aufzeichnen und Beobachten bei Peter Nestler auf. Denn statt einer Objektivität spricht aus den zugleich niederschmetternden und schönen Bildern eine sich mit den Menschen und Gegenständen verbindende Haltung. Am deutlichsten zeigt sich dies Rückgrat seiner Filme in Im Ruhrgebiet, Nestlers erstem Film für das Schwedische Fernsehen, in dem er die untragbaren Zustände für Arbeiter*innen beleuchtet, aber mehr noch eine wütende Geschichte des Widerstands gegen den deutschen Faschismus erzählt. Einmal mehr wird klar: Nichts rüttelt mehr auf, als wenn wer das sagt, was ist. Das verhält sich auch bei Mülheim (Ruhr) und Ein Arbeiterclub in Sheffield nicht anders, nur dass dort in Musik und Geselligkeit menschliche Auswege aus dem harten Leben gefunden werden. Zumindest solange, bis die Arbeiter*innen am nächsten Tag wieder mit leerem Blick im Bus zur Arbeit sitzen. Rainer Komers:Nestlers – vereinfacht gesagt – Außenseiterstandpunkt, im Schnittpunkt sozialer Kulturen und Klassen, öffnet den Blick für die widersprüchlichen Triebkräfte des Lebens und der Gesellschaft und bannt sie in poetische Bilder.“ (Rainer Komers in Zeit für Mitteilungen, Peter Nestler. Dokumentarist. Essen 1991). (ph)

Weitere Notizen von Alexander Scholz zu Mühlheim/Ruhr und Im Ruhrgebiet sowie von Michelle Koch über Ein Arbeiterclub in Sheffield auf Jugend ohne Film

Mülheim (Ruhr)


BRD 1964
DCP
OmeU

R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Reinald Schnell, K/S: Peter Nestler, 14’

Im Ruhrgebiet


S 1967
DCP
DF

R/B: Peter Nestler in Zusammenarbeit mit Zsóka Nestler und Reinald Schnell, K: Petzer Nestler, 34’

Ein Arbeiterclub in Sheffield


BRD 1965
Digital HD

R/B/S: Peter Nestler, K: Dirk Alvermann, Peter Nestler, 41’