Slnko v sieti / Sonne im Netz
Slnko v sieti
Sonne im Netz
CSSR 1962, R: Štefan Uher, B: Alfonz Bednár, K: Stanislav Szomolányi, D: Marián Bielik, Jana Beláková, Andrej Vandlík, Olga Šalagová, Eliška Nosálová, Lubo Roman, Pavol Chrobák, 90‘ · 35 mm, OmU
MI 21.09. um 20 Uhr + SO 25.09. um 20 Uhr
Slnko v sieti gilt allgemein als Beginn der Nová vlna, der Neuen Welle, wobei der Film weder Štefan Uhers erster Spielfilm noch das erste Werk des CSSR-Kinos war, in dem etwas Neues ausprobiert wurde und eine inszenatorische Frische herrschte. Dennoch – in Slnko v sieti kam zum ersten Mal alles zusammen, was entscheidende Teile dieses Kinos auf die ein oder andere Weise auszeichnen sollte: Eine Begeisterung für die Arbeit mit jungen Leuten und für dokumentarische Gestaltungsmethoden sowie eine moderne, ironisch-existentialistische Haltung zum Leben, der nur bedingt etwas gemein hatte mit den offiziellen Anforderungen und Ansprüchen des Staates. Welthaltigkeit könnte man es auch nennen – ein Film aus der CSSR, der ähnlich hip war wie vergleichbare Produktionen aus den USA, Frankreich, Italien, Polen oder Brasilien. Wobei es in Slnko v sieti merklich kühler und auch ein wenig säuerlicher zugeht als in den Filmen aus anderen Ländern. Die Beziehung zwischen Oldrich und Bela wirkt von Anfang an, als sei sie schon vorbei, nur dass die beiden dies vor lauter Selbstverliebtheit noch nicht zur Kenntnis nehmen konnten. Als ein Zwangs-Sommercamp-Aufenthalt die zwei trennt, finden sich denn auch rasch neue erotische Spielgefährten. Es scheint, als bräuchte es Sonnenfinsternisse und Dürren, damit die Menschen etwas verstehen. (om)