Lachende Erben: Lustspiele 1930-1933
Freitag, 04. März 2016, 21.00 - 00.00 Uhr
So ein Mädel vergißt man nicht
So ein Mädel vergißt man nicht
So ein Mädel vergißt man nicht
D/A 1933, R: Fritz Kortner, M: Ralph Erwin, Liedtexte: Robert Gilbert, D: Dolly Haas, Willi Forst, Oskar Sima, Max Gülstorff, Paul Hörbiger, Theo Lingen, Ida Wüst, 92’ · 35 mm
FR 04.03. um 21 Uhr + SO 06.03. um 18.30 Uhr · Einführung am 04.03.: Stefanie Diekmann
„Wieder ein Großstadt-Märchen, das wir geplagten Menschen uns gern am Abend von der flimmernden, tönenden Leinwand erzählen lassen.“ So beginnt die Besprechung von Fritz Kortners erster musikalischer Komödie in der Berliner Morgenpost. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise führt der Film unmittelbar vor Augen: Die beiden gerade entlassenen Schauspieler Paul (Willi Forst) und Max (Oskar Sima) tun sich mit einem ebenfalls arbeitslosen Prokuristen (Max Gülstorff) zusammen, dessen große Wohnung vom Dienstmädchen Lisa (Dolly Haas) gerade erst in eine florierende Pension verwandelt wurde. Ideen muss man haben! Doch kaum finden Paul und Lisa zueinander, da ohrfeigt der junge Mann versehentlich einen potentiellen Investoren (Theo Lingen). Es folgen Verwirrungen und Verwechslungen, bevor das Glück wieder zuschlagen darf.
Am 20. Januar 1933 feiert So ein Mädel vergisst man nicht in Berlin Premiere; nur wenige Tage später wird Hitler zum Reichskanzler ernannt und stößt die längst taumelnde liberale Republik in den Abgrund. Für Fritz Kortner, der von den Nazis bereits seit Jahren als Jude übel beschimpft wird, ist damit das Ende seiner Arbeit in Deutschland besiegelt. Sein Film dagegen verkündet Optimismus, der Alltag wird in „Bonbonform“ serviert: „Damit ist das Publikum sehr einverstanden, denn es hat an dem kecken, liebenswürdigen Spiel von Dolly Haas, wie an der Unverzagtheit von Willy Forst und Oskar Sima seine helle Freude. (...) Ehrlicher Beifall, (...) der auch Ralph Erwins Musik und Robert Gilberts Liedertexten gilt. Die Schlager ‚Jede Nacht brennt mein Herz nur für dich’ und ‚Man hat’s nicht leicht’ werden bald populär sein.“ (Berliner Morgenpost, 22.1.1933). (ps)