S wie Sonderprogramm
Mittwoch, 27. Januar 2016, 17.00 - 00.00 Uhr
Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures / Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures / Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures
Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr
F 2001, R/B: Claude Lanzmann, K: Caroline Champetier, Dominique Chapuis, 100‘ · 35 mm, OmU
MI 27.01. um 17 Uhr
Am 14. Oktober 1943 begann um 16 Uhr im nationalsozialistischen Vernichtungslager Sobibor ein erfolgreicher bewaffneter Aufstand. Claude Lanzmann, Regisseur des fast zehnstündigen Dokumentarfilms Shoah über die Vernichtung der europäischen Juden, widmete 2001 diesem außerordentlichen Ereignis einer gelungenen Gegenwehr einen eigenen Film. Im Zentrum von Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures stehen neben den Aufnahmen der Gedenkstätte und Landschaft von heute die Aussagen Yehuda Lerners, eines polnisch-jüdischen Überlebenden und „emblematischen Helden des Aufstands“ (Claude Lanzmann). Zusammen mit anderen Häftlingen, zumeist jüdische Angehörige der Roten Armee, die als Kriegsgefangene nach Sobibor gekommen waren, hatte er einen genauen Fluchtplan erdacht und umgesetzt, der unter anderem mit den Eigenheiten der deutschen Offiziere rechnete.
Über die Bedeutung, die der Aufstand in Sobibor und sein Film besitzt, sagt Lanzmann: „Der Aufstand ist tatsächlich ein paradigmatisches Beispiel für das, was ich in anderem Zusammenhang die Wiederaneignung von Kraft und Gewalt durch die Juden genannt habe. Die Shoah war nicht nur ein Massaker an Unschuldigen, sondern eben ein Massaker an Menschen ohne Verteidigung, die man während aller Etappen des Vernichtungsprozesses getäuscht hatte. Es gilt eine zweifache Legende richtig zu stellen: die erste, die besagt, die Juden hätten sich ohne Vorahnung und ohne Misstrauen in die Gaskammern führen lassen, ihr Tod wäre ‚sanft‘ gewesen, und die zweite, der zufolge sie ihren Henkern keinen Widerstand entgegengesetzt hätten.“