- USA 2002
- 35mm
- OF
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R: Steven Soderbergh, K: Peter Andrews, D: George Clooney, Natascha McElhone, Viola Davis, Jeremy Davies, Ulrich Tukur, 98’
OF mit dän. UT
Bekanntlich mochte Lem Tarkowskijs Verfilmung seines „Solaris“-Stoffes nicht. Er warf ihm vor, die philosophische Dimension seines Romans auf das Niveau eines Familiendramas herunter gebrochen zu haben. Was er zu Soderberghs Variante gesagt hätte, muss Spekulation bleiben. Vielleicht hätte er versucht, eine Adaption durch Hollywood prinzipiell zu verhindern. Soderbergh geht von einem ganz anderen Ansatz aus als seinerzeit Tarkowskij. Er verweigert sich jedoch auch den Regeln des modernen Science Fiction und verzichtet auf Bombast und Action. Soderbergh inszeniert die Geschichte eher als ein psychologisches Kammerspiel, das sich der futuristischen Kulisse lediglich bedient, um seine gleichnishafte Konstellation zu betonen. Diese Verweigerungshaltung wurde vom Publikum mit Liebesentzug bestraft. Einen Hollywoodfilm im Gewande des europäischen Autorenkinos wollten weder dies- noch jenseits des Atlantiks Massen von Genre-Fans sehen. Und die meisten der Lem- wie Tarkowskij-Liebhaber empfanden das Projekt ohnehin als Sakrileg. Wie zielsicher sich Soderbergh mit dem Film zwischen alle Stühle setzte, ringt inzwischen schon wieder Sympathie ab. (cl)