Rekonstruktion: Filmland Rumänien IV
Mittwoch, 06. März 2019, 20.00 - 00.00 Uhr
Soldiers. Story from Ferentari
Soldiers. Story from Ferentari
Soldatii. Poveste din Ferentari
Soldiers. Story from Ferentari
RO/RS/BE 2017, R: Ivana Mladenovic, B: Ivana Mladenovic, Adrian Schiop nach dem Roman von Adrian Schiop, K: Luchian Ciobanu, D: Adrian Schiop, Vasile Pavel ‚Digudai', Kana Hashimoto, 119' · Blu-ray, OmeU
MI 06.03. um 20 Uhr · Zu Gast: Ivana Mladenovic
Adrian Schiops Roman Soldatii war bei seinem Erscheinen 2013 eine literarische Sensation. Direkt, lapidar und schonungslos schreibt da einer – über Sex. Mit einem Mann. Mit einem Rom. Mit einem Rom, der lange im Gefängnis saß und dort vergewaltigt wurde. Es sind die zärtlichsten Stellen des Buches, in denen der Doktorand Adi darüber sinniert, wie Alberto, der Rom, keine andere Zärtlichkeit ausgebildet hat als die, die das Leben ihn kennenlernen ließ. Und Adi ist berührt davon und möchte von Alberto berührt werden, vielleicht der größte Tabubruch des Buches. Adrian Schiop ist ein offen homosexueller Autor, der wie die Figur Adi ins Roma-Viertel Ferentari gezogen ist und zur dortigen Musik der „Manele" veröffentlicht hat. Es liegt ein wilder, anarchischer Witz in Adi, dem Grenzgänger, der mit einem jammernden Alberto im Schlepptau der Peripherie verfällt, dem Alkohol, dem Sammeln von Zigarettenstummeln. Seine Künstlerfreunde aus der Innenstadt sind entsetzt. Ivana Mladenovic hat für ihr Regiedebüt Adi mit dem Schriftsteller Schiop besetzt, und der Bürgerschreck, den das Buch nach außen kehrt, zeigt sich im Film unmittelbar – oder zieht sich wieder in Adis/Schiops lauernden Blick zurück. (ir)
Adrian Schiops Roman Soldatii war bei seinem Erscheinen 2013 eine literarische Sensation. Direkt, lapidar und schonungslos schreibt da einer – über Sex. Mit einem Mann. Mit einem Rom. Mit einem Rom, der lange im Gefängnis saß und dort vergewaltigt wurde. Es sind die zärtlichsten Stellen des Buches, in denen der Doktorand Adi darüber sinniert, wie Alberto, der Rom, keine andere Zärtlichkeit ausgebildet hat als die, die das Leben ihn kennenlernen ließ. Und Adi ist berührt davon und möchte von Alberto berührt werden, vielleicht der größte Tabubruch des Buches. Adrian Schiop ist ein offen homosexueller Autor, der wie die Figur Adi ins Roma-Viertel Ferentari gezogen ist und zur dortigen Musik der „Manele" veröffentlicht hat. Es liegt ein wilder, anarchischer Witz in Adi, dem Grenzgänger, der mit einem jammernden Alberto im Schlepptau der Peripherie verfällt, dem Alkohol, dem Sammeln von Zigarettenstummeln. Seine Künstlerfreunde aus der Innenstadt sind entsetzt. Ivana Mladenovic hat für ihr Regiedebüt Adi mit dem Schriftsteller Schiop besetzt, und der Bürgerschreck, den das Buch nach außen kehrt, zeigt sich im Film unmittelbar – oder zieht sich wieder in Adis/Schiops lauernden Blick zurück. (ir)