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Einführung: Jeanpaul Goergen

Der Dokumentarfilm Haus der Endlösung setzte sich 1966 wohl als erster mit der Geschichte der heute als „Haus der Wannsee-Konferenz“ bekannten Gedenk- und Bildungsstätte auseinander, damals noch ein Schullandheim. Der an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin entstandene Film des damaligen Studenten Thomas Mitscherlich liegt endlich in einer digitalen Restaurierung vor.

Nach dem Wiederaufbau des Ephraim-Palais beginnt in Ephraim, Oranienburger Straße (1987) ein junger Jude nach dem jüdischen Bankier Ephraim (1703-1775) zu recherchieren, der dem bedeutendsten Bürger-Palais der Stadt seinen Namen gab. Der Film vermittelt zugleich ein lebendiges Bild jüdischen Lebens unter anderem in dem eher von armen Juden bewohnten Scheunenviertel. In dem DEFA-Film Spuren (1989) beobachtet Eduard Schreiber die Sprengung der letzten Reste des „Hitler-Bunkers“ an der ehemaligen Reichskanzlei. Der Schauspieler Martin Brandt spricht Texte aus Lessings Nathan der Weise, mit dem das Theater des Jüdischen Kulturbundes zu Berlin im Jahre 1933 eröffnet wurde. In Eberswalde verwahrlost der jüdische Friedhof. Wie gehen wir mit der Geschichte um?

An der Sonnenallee in Neukölln wurden in den Jahren 1944 und 1945 über 500 jüdische Frauen aus Polen zur Arbeit in einer Rüstungsfabrik gezwungen. In Gelände, gezeichnet (1994) verfolgen Ingo Kratisch und Jutta Sartory vor Ort den Bau einer von Norbert Radermacher konzipierten Installation: Bei Dunkelheit lösen Passant*innen eine Projektion leuchtender Schriftzeichen aus, die langsam über Bäume und Büsche gleitet, um dann auf dem Bürgersteig – deutlich lesbar – über das Arbeitslager zu informieren. (jg)

Haus der Endlösung


BRD 1966
DCP
OF

R: Thomas Mitscherlich, 8‘

Ephraim, Oranienburger Straße


BRD 1987
Digital HD
OF

R: Heinz und Jutta Kaskeline, M: Helmut Zacharias, 18‘

Spuren


DDR 1989
DCP
OF

R: Eduard Schreiber, 21‘

Gelände, gezeichnet


D 1994
Digital HD
OF

R: Ingo Kratisch, Jutta Sartory, 32‘

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