Stacka / Streik
Stacka
Streik
UdSSR (Proletkul’t, Goskino) 1925, R: Sergej Ejzenštejn, B: Sergej Ejzenštejn, Grigorij Aleksandrov, Il’ja Kravcunovskij, Valerian Pletnev, K: Eduard Tisse, Vasilij Chvatov, D: Maksim Štrauch, Michail Gomorov, Ivan Kljukvin, Judif’ Glizer, 79‘ · 35mm, OmU
MI 08.11. um 20 Uhr · Am Flügel: Peter Gotthardt · Mit Einführung
Vorprogramm:
Kinopravda 16 UdSSR (Goskino) 1923, R: Dziga Vertov (enthält: Dnevnik Glumova / Glumovs Tagebuch, R: Sergej Ejzenštejn, D: Grigorij Aleksandrov, Vera Janukova, Maksim Štrauch, Aleksandr Antonov), 16‘ · 35mm, OmÜ
„Vorbereitung, Durchführung und Niederwerfung eines Streiks. Der Vorhof der Revolution: die Fabrik. […] Durchschnittene Rinderkehlen. Hingemetzelte Arbeiter. Bilder vom Schlachthof und Bilder des vom Militär niedergemachten Streiks: brachialer Tanz der Montage. Tierblut als Metapher für Unterdrückung. […] ein unerhörter, ein neuer Held – die Masse.“ (Harry Tomiczek). Die kanonische Filmgeschichtsschreibung der Revolution setzt gerne mit dem Potemkin ein (und endet mit Oktober), obschon der Großmeister bereits im Debütfilm eine Kostprobe seiner agitatorischen Montage-Virtuosität abfeuert – und dies hier noch viel ungehemmter als in den späteren Klassikern: mit Fischaugen und anderen optischen Tricks, via trinkende Affen und listige Fuchsköpfe sowie aus Tonnen auftauchenden Lumpenproletariern. Orientiert war Stacka an jener Theorie der „Attraktionsmontage“, die noch im Rahmen von Eisensteins Proletkul’t-Theaterarbeit entstanden war, welche wiederum im Fragment Glumovs Tagebuch (Dnevnik Glumova) auf Film gebannt ward, das Dziga Vertov in seine Frühlings-Kinopravda Nr. 16 aufnahm. „Kino-Auge“ und „Kino-Faust“ vereint Vertov und Eisenstein. Widersprüchlichkeiten allenthalben. Enthusiasmus pur eben. (bw)
Wir zeigen eine Kopie des Österreichischen Filmmuseums.