Stoßtrupp 1917
D 1934, R: Hans Zöberlein, Ludwig Schmid-Wildy, D: Beppo Brehm, Toni Eggert, Georg Emmerling, Ludwig Schmid-Wildy, 106‘
Im Frühjahr 1917 unternehmen die Franzosen eine Großoffensive an der Aisne und erleiden furchtbare Verluste. Im gleichen Jahr starten auch die Engländer einen Durchbruchsversuch, der im November in der Panzerschlacht von Cambrai gipfelt. Stoßtrupp 1917, produziert im Auftrag der nationalsozialistischen Kriegsopferfürsorge, beschreibt in finsterem Schwarzweiß die Erlebnisse einer eingeschworenen Gruppe deutscher Soldaten, die an beiden Schlachten in vorderster Linie teilnehmen – und trotz der technologischen und personellen Überlegenheit der Gegner nicht zurückweichen. Bestimmt sind diese Erlebnisse vom Zusammenhalt und der lakonischen Haltung der Soldaten gegenüber der tödlichen Gefahr, der sie dauernd ausgesetzt sind. Auch eine trotzige Wehmut ist spürbar, wenn die Überlebenden am Ende in einem Unterstand Weihnachten feiern und der junge Engländer, den sie gefangen genommen haben, seinen Verwundungen erliegt; eine Szene, die durchaus als Replik auf die Schlussbilder des 1934 längst verbotenen Films Westfront 1918 aufzufassen ist. Inszeniert wurde der mit dem Prädikat „staatspolitisch wertvoll“ ausgezeichnete Film von Hans Zöberlein, einem Nationalsozialisten der ersten Stunde, der darin Motive seines Kriegsbuchs Der Glaube an Deutschland (1931) verarbeitete. Aus Sicht der nationalsozialistischen Propaganda konnte die Geschichte vom Stoßtrupp zugleich als Beschwörung einer zwar opferreichen, aber doch auch heroischen Vergangenheit verstanden werden, als deren Apotheose das „Dritte Reich“ erscheinen sollte: „Für dieses Deutschland, das damals noch in ferner Zukunft lag, aber von den geschärften Sinnen der Männer im vordersten Graben doch schon prophetisch geahnt wurde, kämpften und starben sie.“ (Berliner Morgenpost, 21.2.1934) (ps) In einem Einführungsvortrag stellt die Dramaturgin Daniela Kalscheuer Zöberleins Film Stoßtrupp 1917 in den Kontext der deutschen Weltkriegsfilme, die in den 1930er Jahren vom Massensterben des Ersten Weltkriegs erzählten und dabei an der Kinokasse oft sehr erfolgreich waren. SA 26.07. um 18 Uhr · Einführungsvortrag: Daniela Kalscheuer
Im Frühjahr 1917 unternehmen die Franzosen eine Großoffensive an der Aisne und erleiden furchtbare Verluste. Im gleichen Jahr starten auch die Engländer einen Durchbruchsversuch, der im November in der Panzerschlacht von Cambrai gipfelt. Stoßtrupp 1917, produziert im Auftrag der nationalsozialistischen Kriegsopferfürsorge, beschreibt in finsterem Schwarzweiß die Erlebnisse einer eingeschworenen Gruppe deutscher Soldaten, die an beiden Schlachten in vorderster Linie teilnehmen – und trotz der technologischen und personellen Überlegenheit der Gegner nicht zurückweichen. Bestimmt sind diese Erlebnisse vom Zusammenhalt und der lakonischen Haltung der Soldaten gegenüber der tödlichen Gefahr, der sie dauernd ausgesetzt sind. Auch eine trotzige Wehmut ist spürbar, wenn die Überlebenden am Ende in einem Unterstand Weihnachten feiern und der junge Engländer, den sie gefangen genommen haben, seinen Verwundungen erliegt; eine Szene, die durchaus als Replik auf die Schlussbilder des 1934 längst verbotenen Films Westfront 1918 aufzufassen ist. Inszeniert wurde der mit dem Prädikat „staatspolitisch wertvoll“ ausgezeichnete Film von Hans Zöberlein, einem Nationalsozialisten der ersten Stunde, der darin Motive seines Kriegsbuchs Der Glaube an Deutschland (1931) verarbeitete. Aus Sicht der nationalsozialistischen Propaganda konnte die Geschichte vom Stoßtrupp zugleich als Beschwörung einer zwar opferreichen, aber doch auch heroischen Vergangenheit verstanden werden, als deren Apotheose das „Dritte Reich“ erscheinen sollte: „Für dieses Deutschland, das damals noch in ferner Zukunft lag, aber von den geschärften Sinnen der Männer im vordersten Graben doch schon prophetisch geahnt wurde, kämpften und starben sie.“ (Berliner Morgenpost, 21.2.1934) (ps) In einem Einführungsvortrag stellt die Dramaturgin Daniela Kalscheuer Zöberleins Film Stoßtrupp 1917 in den Kontext der deutschen Weltkriegsfilme, die in den 1930er Jahren vom Massensterben des Ersten Weltkriegs erzählten und dabei an der Kinokasse oft sehr erfolgreich waren. SA 26.07. um 18 Uhr · Einführungsvortrag: Daniela Kalscheuer