Stresemann
Der Wirtschaftswunderbaum
BRD 1957, 5‘ · 16 mm
Stresemann
BRD 1957, R: Alfred Braun, B: Axel Eggebrecht, Ludwig Berger, Curt J. Braun, K: Friedl Behn-Grund, D: Ernst Schröder, Anouk Aimée, Wolfgang Preis, 104‘ · 16 mm
FR 17.03. um 18.30 Uhr · Einführung: Olaf Möller
Die Filmkritik wies in ihrer rabiaten Auseinandersetzung mit Stresemann darauf hin, dass es Pressefotos geben solle, auf denen der DVP-Politiker mit seinen Rosen gezeigt werde – was sagen soll: Dies ist in Wirklichkeit eine Hagiographie à clef Konrad Adenauers, der in seinem Röhndorfer Garten, journalistisch viel zitiert, Ruhe bei der Zucht dieser edlen Gewächse fand. Und in der Tat: Alfred Braun, der als Radioreporter 1929 von den Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Stresemann berichtet hatte, konzentriert sich in seiner angemessen gelassen dargelegten Biografie auf jene Aspekte im politischen Wirken Stresemanns, die denen Adenauers ähneln. Das Land wird durch geschicktes Verhandeln aus einer Wirtschaftskrise gelotst (Dawes-Plan, 1924) und in der Folge in eine westeuropäische Machtstruktur eingebunden (Locarno-Verträge, 1925). Außerdem gilt es, eine französische Besetzung reichsdeutschen Gebietes (Rheinland) zu beenden. Angesichts der langen Entwicklungszeit des Projekts ist es wohl eher ein Zufall, dass Stresemann im Wahlkampfjahr 1957 (Keine Experimente!) startete – pünktlich zum Beitritt des Saarlands zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik. (om)
Wir danken der Konrad-Adenauer-Stiftung, Archiv für Christlich-Demokratische Politik, Filmarchiv, für die freundliche Unterstützung bei Der Wirtschaftswunderbaum.