
Der Roman Stud. chem. Helene Willfüer, den Vicki Baum als Auftragswerk für den Ullstein Verlag schrieb, erschien 1928 und 1929 zuerst als Fortsetzungsroman in der Berliner Illustrirten Zeitung. Die Auflage der Zeitschrift wuchs in dieser Zeit bis in die Millionen, Baums Roman gehörte zu den meistgelesenen seiner Zeit. Die Figur der selbstbewussten Karrierefrau Helene Willfüer sprach zu einem breiten Publikum nicht nur wegen der Darstellung der Neuen Frau, wichtig war auch die Schilderung einer Lebensrealität, die Arbeit, Sexualität und Schwangerschaftsabbruch thematisiert.
In der Verfilmung von 1956 spielt Ruth Niehaus eine Doktorandin der Chemie, die sich zielgerichtet und lebensfroh im studentischen Milieu bewegt. Ihr gegenübergestellt ist die Gattin des Chemieprofessors Yvonne Mathias (Elma Karlowa), die im goldenen Käfig der Bürgerlichkeit ihre Berufung als Musikerin aufgibt und in eine Affäre flieht. Neben beruflichen Herausforderungen und verzwickten romantischen Gefühlen ist bemerkenswert, wie Helene mit Würde und Entschlossenheit handelt und als alleinerziehende Mutter ihren Doktortitel erhält. (ejk)
Studentin Helene Willfüer
- BRD 1956
- DCP
- OF
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R: Rudolf Jugert, B: Friedrich Kohner nach dem gleichnamigen Roman von Vicki Baum, K: Werner Krien, D: Ruth Niehaus, Hans Söhnker, Elma Karlowa, Erik Schumann, 102’