Die Zukunft mag uns in den Abgrund führen, aber wenn man den Neuen Münchnern damals glauben wollte, konnte man zumindest sicher sein, dass man auf dem Weg dorthin von ein paar extrem coolen Typen begleitet wird – Typen, die aber am Ende im Angesicht der noch cooleren Frauen doch nicht viel zu melden haben. Ganz groß, wie Lemke, unnachahmlich seine Cockiness zur Schau stellend, mit Sonnenbrille als Markenzeichen den jungen Damen, die seinen Ansprüchen zu genügen scheinen, in Galaxis einen vortanzt, während Dieter Geißler die Aufforderung, er möge doch auch mal zeigen, was er so draufhat, lässig ablehnt, was dann unter anderem dazu führt, dass die Frauen Lemke ganz gleichgültig zeigen, was ihre Ansprüche sind. Dystopie metamorphosiert sich zur Utopie. Diese Wechselwirkung bestimmt auch andere Thome-Filme wie zum Beispiel Rote Sonne und Supergirl. In letzterem verdreht Iris Berben als mysteriöse Außerirdische den von der Zukunft nichts wissen wollenden Erdmännern den Kopf, will von ihnen aber gar nichts wissen, da sie Wichtigeres zu tun hat, als die Wünsche der in ihrer Coolheit sich verlierenden Männer zu erfüllen. (ma)
Supergirl
- BRD 1971
- DCP
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R: Rudolf Thome, D: Iris Berben, Marquard Bohm, 100’