Der ehemalige Baseballspieler Lung (Hou Hsiao-Hsien) kehrt aus den USA nach Taiwan zurück, um auf Wunsch seiner Eltern deren Textilunternehmen im traditionellen Handelszentrum im Westen Taipehs zu übernehmen. Seine Freundin Ah-Chin (Tsai Chin) hingegen arbeitet in einem Immobilienunternehmen im neu entstandenen Geschäftsviertel im östlichen Teil der Stadt, eine corporate world, durch die sie sich, abgeschirmt hinter ihrer Sonnenbrille, hindurchmanövriert. Entfremdung, Überdruss und ökonomische Pragmatik prägen das Verhältnis des Paares. „Yangs Standpunkt im gesamten Film ist, dass Geld, nicht Liebe, die treibende Kraft Taipehs ist. Das trifft auf jede Stadt zu, aber auf Taipeh ganz besonders. Er zeigt dies durch die physische Erscheinung des Ortes, durch dessen leere Glas- und Stahl-Reflektionen, wie auch durch die emotionale Distanz zwischen seinen Figuren.“ (John Anderson) Taipei Story ist das in glasklaren Kompositionen gehaltene Porträt einer individuellen und gesellschaftlichen Vergletscherung im modernen Taiwan. Edward Yang schrieb das Drehbuch zusammen mit Hou Hsiao-Hsien, der auch die Hauptrolle übernahm. Der Film war Yangs internationaler Durchbruch und wurde auf den Filmfestspielen von Locarno mit einem Kritikerpreis ausgezeichnet. (jw)
Kaili Peng, die Witwe von Edward Yang, ist Pianistin und Komponistin. Für Yi Yi komponierte sie die Filmmusik.
Taipei Story
- Taiwan 1985
- DCP
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R: Edward Yang, B: Edward Yang, Hou Hsiao-Hsien, Chu Tien-Wen, K: Yang Wei-Han, D: Tsai Chin, Hou Hsiao-Hsien, Ko I-Chen, 110’ · restaurierte Fassung
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