Tell England
GB 1931, R: Anthony Asquith, Geoffrey Barkas, D: Tony Bruce, Carl Harbord, Fay Compton, Dennis Hoey, 80’ · 35 mm, OF
Begeistert ziehen die jungen Engländer in den Krieg, wo ihre romantischen Vorstellungen vom Ruhm und süßen Tod fürs Vaterland dem Entsetzen weichen. In der Verfilmung von Ernest Raymonds Bestseller Tell England (1922) wird einer der Protagonisten fast wahnsinnig, als in der Schlacht von Gallipoli um ihn herum die Leute einer nach dem anderen sterben. „Erzählt es England“, schreit er, „erzählt England die Wahrheit über den Krieg“.
Im Unterschied zu Peter Weir, der in Gallipoli (1981) die Sichtweise einfacher, von der Kriegspropaganda verblendeter Soldaten aus Australien wiedergibt, nimmt Tell England (1931) eine spezifisch englische Sicht ein. Die Hauptfiguren sind Sprösslinge der englischen Oberschicht, die von edlen Privatschulen kommen und den zukünftigen Offizierskorps bilden. Ihr Idealismus wird im Film von Anthony Asquith, dessen Vater im Weltkrieg britischer Premierminister gewesen war, und Geoffrey Barkas, der selbst bei Gallipoli gekämpft hatte, nicht denunziert; die Spannung zwischen Pathos und Anklage, auf die der Titel anspielt, bleibt erhalten. (ps)
FR 29.08. um 19 Uhr