Thomas Hirschhorn - Gramsci Monument
Thomas Hirschhorn – Gramsci Monument
CH 2015, R: Angelo A. Lüdin, K: Pio Corradi, S: Mirjam Krakenberger, T: Olivier Jean Richard, M: Fidelio Lippuner, 90' • DCP, OmU, Deutschlandpremiere
DO 17.09. um 20 Uhr • Zu Gast: Angelo A. Lüdin im Gespräch mit Stephan Hoffstadt
2013 wurde der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn von der DIA Arts Foundation in New York eingeladen, ein Monument zu Ehren Antonio Gramscis zu realisieren. Nach einjähriger Feldforschung beschloss Hirschhorn, sein Projekt in Forest Houses anzusiedeln, einer Sozialsiedlung in der Südbronx, die für ihre hohe Arbeitslosigkeit, Armut und Gewalt bekannt ist. Unter Mitwirkung der Anwohner plante der Künstler ein Gemeinschaftszentrum, das mehrere Monate als Bühne, Bar, Bibliothek, Radiostation, Fläche für Graffiti-Künstler und Computerraum dienen sollte. Hirschhorn ist ein ebenso leidenschaftlicher wie kompromissloser Künstler („Ich bin ein Soldat, der für die Kunst kämpft“), der seine Mitarbeiter genau so maßregelt wie das Kamerateam. Er will nicht den Menschen helfen, sondern sie sollen ihm bei seiner künstlerischen Arbeit helfen. Angelo Lüdins Film richtet den Blick nicht nur auf den Künstler und seine vehementen Überzeugungen, sondern lässt ebenso die Mitarbeiter, Anwohner und Besucher zu Wort kommen. Da ist die alte Dame, die um ihr Blumenbeet fürchtet, und da sind die Anwohner, an denen die intellektuellen Vorträge völlig vorbeirauschen. Da sind die Besucher, die sich über die Wagenburg aufregen, und die Mitarbeiter, die durch ihre neue Aufgabe wie beflügelt sind. Und da ist nicht zuletzt die Frage, ob sich Hegemonie wirklich verstehen lässt, wenn jeder Mensch ein Intellektueller ist.
2013 wurde der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn von der DIA Arts Foundation in New York eingeladen, ein Monument zu Ehren Antonio Gramscis zu realisieren. Nach einjähriger Feldforschung beschloss Hirschhorn, sein Projekt in Forest Houses anzusiedeln, einer Sozialsiedlung in der Südbronx, die für ihre hohe Arbeitslosigkeit, Armut und Gewalt bekannt ist. Unter Mitwirkung der Anwohner plante der Künstler ein Gemeinschaftszentrum, das mehrere Monate als Bühne, Bar, Bibliothek, Radiostation, Fläche für Graffiti-Künstler und Computerraum dienen sollte. Hirschhorn ist ein ebenso leidenschaftlicher wie kompromissloser Künstler („Ich bin ein Soldat, der für die Kunst kämpft“), der seine Mitarbeiter genau so maßregelt wie das Kamerateam. Er will nicht den Menschen helfen, sondern sie sollen ihm bei seiner künstlerischen Arbeit helfen. Angelo Lüdins Film richtet den Blick nicht nur auf den Künstler und seine vehementen Überzeugungen, sondern lässt ebenso die Mitarbeiter, Anwohner und Besucher zu Wort kommen. Da ist die alte Dame, die um ihr Blumenbeet fürchtet, und da sind die Anwohner, an denen die intellektuellen Vorträge völlig vorbeirauschen. Da sind die Besucher, die sich über die Wagenburg aufregen, und die Mitarbeiter, die durch ihre neue Aufgabe wie beflügelt sind. Und da ist nicht zuletzt die Frage, ob sich Hegemonie wirklich verstehen lässt, wenn jeder Mensch ein Intellektueller ist.