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To Stay Alive – A Method

To Stay Alive – A Method A Feelgood Movie about Suffering NL 2016, R: Erik Lieshout, K: Reiner van Brummelen, T: Arno Hagers, S: Reiner van Brummelen, P: Margot Luneau, M: Iggy Pop, Archie Shepp, Samuel Barber, Vashti Bunyan, Les Sans Pattes, Franz Schubert, 70’ · DCP, OmeU, Berlinpremiere FR 19.10. um 21 Uhr · Zu Gast: Erik Lieshout · Moderation: Claus Löser
Ein frühes Pamphlet von Michel Houellebecq über Kunst und Depression in einen Film zu verwandeln, klingt nicht sehr vielversprechend. Erik Lieshout gelingt das Kunststück, indem er ein ungleiches Paar zu Protagonisten seines eigenwillig unterhaltsamen Filmessays macht: den Bad Boy der französischen Literatur, Michel Houellebecq, und Iggy Pop, den „Godfather des Punk“. Mit Grabesstimme und verwittertem Gesicht führt der Punkveteran in einer Mischung aus Rezitativ, Spielszenen, Konzertaufnahmen und Interviews durch Houellebecqs Überlebenstipps für Künstler. In ihnen erkennt er sich selbst und seine psychischen Abgründe wieder. Der Schriftsteller ist ihm ein Seelenverwandter, dessen Aussage, die Kunst habe den Finger in die Wunden der Gesellschaft zu legen und fest zuzudrücken, auch als Motto für sein eigenes Werk stehen könnte. Lieshout schafft einen markanten Abschluss, wenn er das existenzialistische Duo schließlich zu Schubert-Klängen persönlich aufeinandertreffen lässt. Im Haus seiner verstorbenen Großeltern, einer kleinbürgerlichen Vorstadthölle, tritt Houellebecq als Figur aus seinem eigenen Text auf: ein depressiver Bildhauer im Schlabber-Look, der in seinem Keller an einer Installation mit dem Titel Das Geheimnis des Lebens arbeitet. (sth) Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande