Tonka Šibenice/Die Galgentoni
Tonka Šibenice
Die Galgentoni
CS 1930, R: Karel Anton, B: Willy Haas, nach der Novelle Nanebevstoupení Tonky Šibenice (Galgentonis Himmelfahrt) von Egon Erwin Kisch, K: Eugen Schüfftan, M: Erno Koš?ál, D: Ita Rina, Vera Baranovská, Josef Rovenský, Jack Mylong-Münz, Jind?ich Plachta, Antonie Nedošinská, 82’ · DCP, frz. Fassung, dt. UT
SA 14.01. um 19 Uhr
Tonka, eine Prostituierte mit Herz, erfüllt den letzten Wunsch eines verurteilten Schwerverbrechers und verbringt die letzte Nacht in der Todeszelle mit ihm. Die Leute nennen sie fortan Tonka „Šibenice“ (Galgentoni): Sozial geächtet, wird Tonka zur Straßendirne.
Das tschechische Prostituiertenmelodram entstand am Ende der Stummfilmzeit in Prag, Heimatstadt sowohl des Schriftstellers und „rasenden Reporters“ Egon Erwin Kisch als auch des Filmkritikers, Redakteurs und Drehbuchautors Willy Haas. Kisch, nach einer Begegnung mit dem Vorbild für die „Galgentoni“, lieferte die literarische Vorlage, die in der Tschechoslowakei als Bühnenstück große Beliebtheit erlangte. Nach einem Brand im Filmatelier wurde ein Teil der Aufnahmen vernichtet und musste nachgedreht werden. Stumm aufgenommen, wurde der Film im Tonstudio in Paris nachsynchronisiert und damit zum ersten tschechoslowakischen Tonfilm: „Tonka Šibenice ist ein wunderschöner, gelungener tschechischer Film, ein weiterer Beweis für unsere Fähigkeiten im Filmgeschäft und in Hinblick auf die erstklassige Tonqualität eine Sensation ersten Ranges. Mit ihm stehen wir ehrenvoll Seite an Seite mit dem Ausland.“ (J.V.R., ?eské slovo, 1.3.1930). (obr)