Towarisch Berlin
Towarisch Berlin
UdSSR 1969, R: Roman Karmen, 60’ · 35 mm, DF
DI 23.02. um 20 Uhr + DO 25.02. um 20 Uhr · Einführung: Jeanpaul Goergen
Vorprogramm:
DDR-Magazin 2/1969 DDR 1969, 10’ · 35 mm
DDR – Das sind wir (V) DDR 1968, 10’ · 35 mm
Zum 20. Jahrestag der DDR 1969 realisiert der bekannte sowjetische Dokumentarist Roman Karmen eine aufwändig in Farbe und Totalvision gedrehte Reportage über Ost-Berlin. Karmen hatte als Frontkameramann beim Vormarsch der Roten Armee die deutschen Gräueltaten in der Sowjetunion und den Fall von Berlin gefilmt; damals habe es „kein schlimmeres Wort als Berlin“ gegeben. Jetzt stellt er die Hauptstadt der DDR als Towarisch Berlin und als Symbol für ein neues Deutschland vor. Für die Sowjetmenschen habe es immer zwei Deutschlands gegeben: das Land der sozialistischen Arbeiterbewegung und das des Faschismus. Immer wieder erinnert er an die schmerzlichen Kriegserfahrungen, die nicht vergessen werden dürften. Es ist wohl diesem persönlichen Blick geschuldet, dass Karmen, auch wenn er den Bau der Berliner Mauer politisch rechtfertigt, sie dennoch als „Wunde im Herzen vieler Berliner“ bezeichnet.
Das DDR-Magazin 2/1969 zeigt Auftritte ausländischer Künstler wie Louis Armstrong, Gilbert Bécaud, Igor Oistrach und des Dirigenten Aram Chatschaturjan in Ost-Berlin als einem „Zentrum der Weltkultur“. Das farbige Magazin DDR – Das sind wir (1968) stellt neben dem VEB Zementanlagenbau Dessau und dem Volkskünstler Willi Streicher auch den Umbau Ost-Berlins zur sozialistischen Hauptstadt vor: „Frei von jeglicher Spekulation“ entstehen am Alexanderplatz „großzügige, weiträumige Bauensembles“. (jg)