Transport z ráje
Transport z ráje
Transport aus dem Paradies
CSSR 1963, R: Zbynek Brynych, B: Zbynek Brynych, Arnošt Lustig nach Lustigs Erzählband Noc a nadeje (Nacht und Hoffnung), K: Jan Curík, M: Jirí Sternwald, D: Zdenrk Štrpánek, Ilja Prachar, Cestmír Randa, Ladislav Pešek, Walter Taub, Jindrich Narenta, Jirina Štepnicková, Josef Vinklár, Juraj Herz, 93‘ · 35mm, OmeU
DO 06.07. um 20 Uhr + SO 09.07. um 19 Uhr
Einfahrt ins Konzentrationslager Theresienstadt aus der Perspektive eines SS-Generals: Josef Knecht kommt zur Inspektion, weil sich eine Delegation des Roten Kreuzes angekündigt hat. Also wird ein „Musterlager“ vorgetäuscht und das „glückliche Leben“ der Insassen auf Film „dokumentiert“: Geschminkt sagen sie ihr einstudiertes Sprüchlein auf, während hinter den Kulissen der nächste Massentransport ins nahe Vernichtungslager Auschwitz geplant wird. Auf Zeichen des Widerstands reagiert Knecht mit einer umfassenden Säuberungsaktion.
Gemeinsam mit Autor Arnošt Lustig, der Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald überlebte, schuf Brynych einen der außergewöhnlichsten Kinobeiträge zum Holocaust und gewann dafür 1963 Locarnos Goldenen Leoparden: ein menschliches Mosaik in unmenschlicher Umgebung, wo die absolute Absurdität mit Wochenschau-Nüchternheit präsentiert wird, im vollen Bewusstsein für die Unwirklichkeit der Bilder (und das nicht nur in der Einbeziehung des historischen Theresienstadt-NS-Propagandafilms). „Modellfilm“ zum angeblichen „Modellghetto“. Visueller Refrain: eine Kafka-Komposition von zurückgebliebenen Koffern in einem dunklen Raum. (chh)