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Einführung und Filmgespräch: Yvonne Dudzik, Andy Räder · Zu Gast: Saskia Walker

Der Dokumentarfilm von Saskia Walker widmet sich einem besonderen Kapitel in der Biografie Uwe Johnsons. Der Schriftsteller verfasste 1964 für den West-Berliner Tagesspiegel insgesamt 99 Fernsehkritiken – ausgerechnet über das Programm des DDR-Fernsehens.

In ihrem Dokumentarfilm Uwe Johnson sieht fern kombiniert Saskia Walker Archivmaterial aus Sendungen wie Der schwarze Kanal, Die aktuelle Kamera, Prisma oder Das Sandmännchen mit den pointierten Beobachtungen Johnsons. Durch das zeitgleiche Nebeneinander der Texte und originalen Fernsehbilder wird deutlich, wie der Schriftsteller subtile Mechanismen der Inszenierung entschlüsselte und politische Botschaften in unauffälligen Details aufspürte. Die Texte des Autors werden von dem Schauspieler Devid Striesow gelesen, was Johnsons präziser Analyse eine eindringliche Stimme verleiht. Interviews mit Uwe Johnson-Forschern wie Greg Bond und Robert Gillett sowie Zeitgenossen wie Manfred Bierwisch oder Heinz Lehmbäcker geben Einblicke in die mediale und gesellschaftliche Situation der 1960er Jahre. (dn)

Uwe Johnson sieht fern