Freitag, 25. April 2025, 19.00 Uhr
Uwe Johnson und die politischen Magazine des DDR-Fernsehens Prisma und Der schwarze Kanal

Die meisten Fernsehrezensionen Uwe Johnsons setzen sich mit Sendungen der politischen Magazine Prisma und Der schwarze Kanal auseinander, die unterschiedliche Publika adressierten. Während sich die noch junge Reihe Prisma mit innenpolitischen Verhältnissen in der DDR auseinandersetzte, hatte Der schwarze Kanal eine außenpolitische Funktion, da die Sendereihe auch westdeutsche Zuschauer*innen ansprechen sollte. Zudem wichen Gestaltung und Moderation der beiden Sendereihen voneinander ab: Der schwarze Kanal zeigte Ausschnitte des Fernsehens aus der BRD und kommentierte diese, während in Prisma Szenen aus dem ostdeutschen Alltag gezeigt und Bürger*innen der DDR interviewt wurden – mit dem Ziel, eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitssituation anzuregen. Die Sendungen vom 8. Juni 1964 und 26. November 1964 zeigen exemplarisch die Machart beider Formate, die Johnson im Falle von Prisma äußerst lobte und bei Der schwarze Kanal wiederholt kritisierte. (yd)
Yvonne Dudzik ist Literaturwissenschaftlerin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Uwe Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock. Andy Räder ist Medienwissenschaftler und arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Greifswald. Denise Naue ist Literatur- und Medienwissenschaftlerin und war ebenfalls Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Uwe Johnson-Werkausgabe. Sie arbeitet aktuell als Referentin für Social Media im Volkstheater Rostock. Katja Leuchtenberger ist stellvertretende Leiterin der Arbeitsstelle Uwe Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock und Autorin des Buches Uwe Johnson: Leben, Werk, Wirkung (2010).
Der schwarze Kanal (8.6.1964)
Moderation: Karl-Eduard von Schnitzler, B: Karl-Eduard von Schnitzler, 27’
Prisma (26.11.1964)
Moderation: Gerhard Scheumann, Redaktion: Gerhard Bombal, Herbert Wege, K: Gerd Bajinski, Rudi Piehler, Winfried Kleist, 34’