Dienstag, 13. Mai 2025, 19.00 Uhr
Uwe Johnson und Fernsehspielfilme der DDR: Prozeß Richard Waverly

Wolf-Dieter Panses Prozeß Richard Waverly (1964) thematisiert die Frage der Verantwortung nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki – ein hochaktuelles Thema der Zeit, das auch in der Bundesrepublik in Literatur und Fernsehen behandelt wurde. Der Film basiert auf dem gleichnamigen, 1963 am Deutschen Theater uraufgeführten „Schauspiel“ Prozeß Richard Waverly von Rolf Schneider über den fiktionalen Piloten Richard Waverly, der an den Folgen seiner Beteiligung am Abwurf der Atombombe leidet und dessen Gesundheitszustand vor Gericht beurteilt wird. Figur und Hintergründe sind angelehnt an den US-amerikanischen Piloten Claude Eatherly.
Die Aktualität des Themas, sichtbar durch die damaligen Filme im Fernsehen der DDR wie BRD, veranlasste Uwe Johnson zu einem Vergleich, wobei er am Film Prozeß Richard Waverly kritisierte, dass Autor Schneider neu veröffentlichte Erkenntnisse über Eatherly außer Acht lasse, jene wichtigen „Tatsachen“, „die seinem Stück den Anlass und den Halt nehmen.“ (yd)
Greg Bond ist Mitherausgeber von Uwe Johnsons Roman Zwei Ansichten in der Uwe Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock. Er arbeitet als Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Wildau und als freier Mediator und Trainer.
Prozeß Richard Waverly
- DDR 1964
- Digital SD
- OF
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R: Wolf-Dieter Panse, B: Rolf Schneider, D: Herwart Grosse, Reimar-Johannes Baur, Hans Lucke, Barbara Dittus, Eberhard Esche, 107’