Velikij put’ / Der große Weg
Velikij put’
Der große Weg
UdSSR (Sovkino) 1927, R: Esfir’ Šub, 81‘ · 35mm, OmU
DO 16.11. um 20 Uhr · Am Flügel: Günter A. Buchwald ·Einführung: Barbara Wurm
Vorprogramm: Prazdnovanie pervogo maja v Moskve / Die Erste-Mai-Feier in Moskau RSFSR (Goskino) 1923, R: Dziga Vertov, K: Petr Novickij, 18‘ · File, OmÜ
Die Erstürmung des Winterpalais bedurfte bekanntlich der Öffentlichkeitsarbeit, um als Ereignis des Umsturzes beim Volk anzukommen – Evrejnovs Massen-Inszenierung von 1920 und Ejzenštejns Oktober, fertiggestellt zum 10jährigen Revolutionsjubiläum, schrieben (die) Geschichte, während reale Feier- und Umzugsmassen auf der Straße von der Theatralisierung des Alltags und politischen Partizipation zeugten. Vertovs Chronik der 1.-Mai-Feiern 1923 zeigt eine spruchband-geschmückte Hauptstadt, heitere Demonstranten bei antiklerikalem Treiben, an Bierhallen vorbeiziehende Pioniere, Globen und Ringer, Matrosen-Saluts auf dem Roten Platz und – besonders euphorisch – Flugzeug und Kino. Um die „Kraft des Faktums“ wusste vor allem Vertovs „Nicht-Spielfilm“-Mitstreiterin (und Konkurrentin) Esfir’ Šub. Fakten zu zeigen hieß für die Kompilationsfilm-Pionierin, die 1927 groß herauskam, sie „vom Standpunkt der in den revolutionären Kämpfen siegreichen Klasse“ zu zeigen. Für Der Fall der Dynastie Romanow – auch: Februar – verwendete sie dafür weitgehend „konterrevolutionäres“ Material, revolutionär montiert. In Der große Weg – auch: Oktober (Titel vergeben) – lässt sie Lenin, Trockij & Capaev gegen Rockefeller & Co. antreten, um den Sieg von Rotfront und Elektrifizierung gegen Zar und Bourgeoise, Kirche und Kapital von China bis Berlin anzumelden. (bw)
Vorprogramm: Prazdnovanie pervogo maja v Moskve / Die Erste-Mai-Feier in Moskau RSFSR (Goskino) 1923, R: Dziga Vertov, K: Petr Novickij, 18‘ · File, OmÜ
Die Erstürmung des Winterpalais bedurfte bekanntlich der Öffentlichkeitsarbeit, um als Ereignis des Umsturzes beim Volk anzukommen – Evrejnovs Massen-Inszenierung von 1920 und Ejzenštejns Oktober, fertiggestellt zum 10jährigen Revolutionsjubiläum, schrieben (die) Geschichte, während reale Feier- und Umzugsmassen auf der Straße von der Theatralisierung des Alltags und politischen Partizipation zeugten. Vertovs Chronik der 1.-Mai-Feiern 1923 zeigt eine spruchband-geschmückte Hauptstadt, heitere Demonstranten bei antiklerikalem Treiben, an Bierhallen vorbeiziehende Pioniere, Globen und Ringer, Matrosen-Saluts auf dem Roten Platz und – besonders euphorisch – Flugzeug und Kino. Um die „Kraft des Faktums“ wusste vor allem Vertovs „Nicht-Spielfilm“-Mitstreiterin (und Konkurrentin) Esfir’ Šub. Fakten zu zeigen hieß für die Kompilationsfilm-Pionierin, die 1927 groß herauskam, sie „vom Standpunkt der in den revolutionären Kämpfen siegreichen Klasse“ zu zeigen. Für Der Fall der Dynastie Romanow – auch: Februar – verwendete sie dafür weitgehend „konterrevolutionäres“ Material, revolutionär montiert. In Der große Weg – auch: Oktober (Titel vergeben) – lässt sie Lenin, Trockij & Capaev gegen Rockefeller & Co. antreten, um den Sieg von Rotfront und Elektrifizierung gegen Zar und Bourgeoise, Kirche und Kapital von China bis Berlin anzumelden. (bw)