Verführungen

BRD 1979, R: Michael Verhoeven, B: Elke Heidenreich, K: Gerard Vandenberg, M: Konstantin Wecker, D: Peter Striebeck, Rosel Zech, Wolfgang Bahro, Sabrina Rentsch, Dagmar Biener, Friedrich von Thun, 87’ Seit über zwanzig Jahren spielt Wolfgang Bahro in der Soap Opera Gute Zeiten, schlechte Zeiten den Intriganten Jo Gerner. Seinen ersten Auftritt vor einer Kamera absolvierte er achtzehnjährig in diesem von Elke Heidenreich geschriebenen und Anfang 1979 erstgesendeten Film. Erzählt wird die Geschichte eines Teenagerpärchens, das von Jugendarbeits- und anderweitiger Perspektivlosigkeit gebeutelt wird und auf einen Antiquitätenhändler trifft, der nicht alt werden, sein Leben in den Griff kriegen und Verantwortung übernehmen will. Mit Regisseur Michael Verhoeven und Kameramann Gerard Vandenberg wirkten an dem in West-Berlin gedrehten Streifen zwei wichtige Vertreter des „Jungen deutschen Films“ mit. Die Musik schrieb Konstantin Wecker – außer natürlich für jene Szenen, die während eines Status-Quo-Konzerts in der Deutschlandhalle entstanden. Neben Verrissen gab es auch Lob: „Die Courage, ein Fernsehspiel nicht auf eine Auflösung, sondern auf die Katharsis hin anzulegen, ist nicht alltäglich“, lobte Valentin Polcuch in der Welt vom 12.1.1979. Verführungen sei ein „aufreizend gut erzähltes Stück“, denn „man sieht selten so wahrhaftes Gefühl auf unseren Schirmen, das sich durch schweigsame Herbheit beglaubigt.“ (gym) MI 25.02. um 20 Uhr + FR 27.02. um 19 Uhr · Einführung: Jan Gympel