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In dieser sozialkritischen, subversiven Parabel offenbart László Vitézy die Ohnmacht der Einzelnen in einem korrupten System. Als der Bergmann Szántó László mit Hilfe einiger Schweine auf seinem Grundstück das Aluminiumerz Bauxit entdeckt, setzt sich eine absurde Kette ausbeuterischer bürokratischer Mechanismen in Gang, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Dabei geht der naive Mann so vor, wie es die staatliche Maxime verlangt: Er setzt sich ein für das gemeinsame Wohl. Aber zunächst glaubt ihm niemand im Bergbauunternehmen, dann wird seine Rolle und die seines Dorfes völlig ignoriert, um aus scheinheiligen Gründen des sozialistischen Fortschritts alles niederzuwalzen. Szántó László verliert seine Arbeit, sein Ansehen und das Dorf verschwindet. Der als Satire angelegte Film ist eigentlich viel zu präzise beobachtet und traurig, um sein komödiantisches Potenzial auszuschöpfen. Vitézy drehte mit Laiendarstellern, um auf ein reales ökologisches Problem hinzuweisen: Denn der Abbau von Bauxit für die Auslieferung an die Sowjetunion bedrohte in den 1980er Jahren einen See und ein Naturgebiet bei Hévíz. Wer daher glaubt, dass dies ein historischer Film über das sozialistische Ungarn ist, sollte das Gesehene nochmal mit der Gegenwart abgleichen. (ph)

Vörös föld