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Walkower

Walkower PL 1965, R/B: Jerzy Skolimowski, K: Antoni Nurzynski, M: Andrzej Trzaskowski, D: Jerzy Skolimowski, Aleksandra Zawieruszanka, Krzysztof Chamiec, Andrzej Herder, Henryk Kluba, Elzbieta Czyzewska, 77’ · DCP, OmU SO 24.04. um 18 Uhr + SA 14.05. um 19 Uhr Walkower kann als direkte Fortsetzung des Vorgängerfilms Rysopis (1964) verstanden werden. Der Skeptiker Andrzej hat nun den Wehrdienst hinter sich und kehrt ins Zivilleben zurück. Noch immer weiß er nichts mit seinem Leben anzufangen, tingelt als Amateurboxer durch Kleinstädte. An einer der Stationen lernt Andrzej die schöne Teresa kennen, die an einem großen Industrieprojekt beteiligt ist. Auch für ihn scheinen sich dort neue Möglichkeiten aufzutun; man braucht dringend fähige Leute. Nach kurzem Zögern entschließt er sich, doch wieder in den Boxring zurückzukehren. Walkower ist ein unglaublich kompakter Film, man schafft es kaum, mit den angetippten Handlungslinien, den messerscharfen Dialogen, absurden Einschüben, assoziativen Tönen und Bildern schrittzuhalten. So wie die Richtung des Antihelden keiner Logik gehorcht, so zerfällt der Film selbst scheinbar in Fragmente, bleibt dabei aber dennoch enorm dicht und vor allem eines: völlig frei. Darin erinnert er an Godards frühe Werke, die Skolimowski damals aber noch gar nicht kannte. Dem polnischen Newcomer ging es vor allem um eine Selbstverortung. Als junger Mann hatte er Gedichte geschrieben und sich als Boxer versucht (was seiner Nase bis heute anzusehen ist), erst nach Umwegen fand er zum Film – was für ein Glück für das europäische Kino! (cl)