Was Volk und Führer liebten...
Freitag, 31. Juli 2015, 19.30 - 00.00 Uhr
Way Out West / Ritter ohne Furcht und Tadel
Way Out West / Ritter ohne Furcht und Tadel
Way Out West / Ritter ohne Furcht und Tadel
USA 1937, R: James W. Horne, B: Charles Rogers, Felix Adler, James Parrott, K: Art Lloyd, Walter Lundin, D: Stan Laurel, Oliver Hardy, 63‘ · 35 mm, OmU
Vorprogramm:
Ufa-Tonwoche Nr. 375 D 1937, 14‘ · 35 mm
Das Rezept D 1937, R: J. C. Hartmann, 18‘ · 35 mm
FR 31.07 um 19.30 Uhr
Nazi-Deutschland lachte sich schlapp über Dick und Doof, wie Stan Laurel und Oliver Hardy schon in den 1930ern leicht abschätzig genannt wurden. In Way Out West machen die beiden den Wilden Westen unsicher, auch wenn der damalige deutsche Verleihtitel Ritter ohne Furcht und Tadel an das Mittelalter denken lässt. Ende Oktober 1937 im Marmorhaus gestartet, lief der Film noch an Weihnachten in einigen Berliner Großkinos und monatelang in den Bezirken. „Nein, was haben wir gelacht“, schrieb sogar der Völkische Beobachter (23.10.1937), sonst eher Hollywood-kritisch eingestellt. Aber nicht nur Publikum und Presse liebten die Slapstick-Orgien der beiden US-Stars, auch die Reichskanzlei und der Obersalzberg erbebten regelmäßig unter dem Lachen von Hitler und Goebbels. Anarchistische Tendenzen der „Laurel & Hardy“-Filme schienen dabei nicht weiter zu stören. Dennoch blieb dies ihr letzter Film, der in Deutschland bis Kriegsende in die Kinos kam. (fl)