Weiße Schatten
Weiße Schatten
BRD 1951, R: Helmut Käutner, B: Helmut Käutner, Maria Osten-Sacken, K: Helmuth Ashley, M: Bernhard Eichhorn, D: Hilde Krahl, Hans Söhnker, Claude Farrell (i.e. Monika Burg), Hugo Gottschlich, Hermann Erhardt, Franz Muxeneder, Otto Bolesch und der Polizeihund Greif, 83‘ · 35mm
SO 15.04. um 18 Uhr
In österreichischer Alpenlandschaft findet Ingenieur Richard (Hans Söhnker) eine bewusstlose Frau im Schnee und bringt sie in seine Berghütte. Am nächsten Tag weist ihm ein jaulender Schäferhund den Weg zu einer anderen Hütte, wo Richard eine Frauenleiche findet. Bei seiner Rückkehr verhält sich die von ihm gerettete Ärztin Ruth (Hilde Krahl) merkwürdig: Erst als Paul ihr näher kommt, entschließt sie sich, ihm die unglaubliche Wahrheit zu erzählen … Eine der unbekannten Perlen im Œuvre Käutners, der Anfang der 1950er Jahre eine Serie unverdienter Flops hinnahm, an deren Rehabilitation er nie wieder Gedanken verschwendete: Weiße Schatten kombiniert in winterlicher Gebirgspanoramen-Ruhe das Lichte des Heimatfilms mit dunklen Noir-Schattenwelten in den Innenszenen wie im Handlungskern, der wieder das Thema der (kollektiven) Schuld aufgreift: Die sich anbahnende Liebe, konterkariert von – nur vorgetäuschter? – Amnesie, hinter der ein finsteres Geheimnis lauert. In Rückblende wird daraus zwischen Zigaretten aus dem Krieg und Zyankalifläschchen ein Eifersuchtsmelodram mit tödlichen Nebenwirkungen – um sich schließlich in eine gleichermaßen unversöhnte wie hoffnungsvolle Weihnachtsgeschichte zu verwandeln. (chh)