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„Können Sie sich an ein Lied erinnern, das Ihre Mutter Ihnen zum Schlafengehen gesungen hat?“ Mit dieser Frage tritt Tamara Trampe in ihrem vielleicht schönsten Film Wiegenlieder, der zugleich eine Liebeserklärung an Berlin ist, an ganz unterschiedliche Leute heran. So entsteht ein buntes Bild von Kindheiten, Erinnerungen und Gewohnheiten in Berlin, ob Trampe nun mit einem Komponisten mit taubstummen Eltern spricht, einem auf die schiefe Bahn geratenen jungen Vater oder einem Mann, der im Gefängnis zur Welt kam und bei einer Pflegefamilie aufwuchs. Passanten tragen Wiegenlieder vor, darunter auch eines, das wohl aus Afrika stammt: „Mein Kind, mein liebes Kind, ich halte dich fest. Wenn du nicht stirbst, kaufe ich dir ein Kleid, wenn du nicht stirbst, kaufe ich dir Schuhe, wenn du nicht stirbst, kaufe ich dir Schmuck.“ Wiegenlieder interessiert sich für „Kindheit in all ihren Facetten“ und fügt sich zur „thematisch weitgreifenden Skizze über Identitätssuche, Heimatlosigkeit, Kriegstraumata oder Gehörlosigkeit.“ (Katharina Zeckau, Film-Dienst, 18.2.2010).

Der Kurzfilm Ich war einmal ein Kind beobachtet Kinder während ihrer Zeit im Kindergarten, bei ihrer Ankunft in Begleitung von Vater oder Mutter, beim Singen, Malen, Essen und Turnen. Einige Kinder erzählen von ihren Tagesabläufen. Tamara Trampe befragt sie nach Freuden und Pflichten. Sie hört ihnen zu, wenn die Kinder über ihr Bedürfnis nach Zeit, Wärme und Zuneigung sprechen. (ps)

Ich war einmal ein Kind


DDR 1987
35mm

R: Tamara Trampe, Thomas Plenert, B: Tamara Trampe, K: Thomas Plenert, Schnitt: Gudrun Plenert, 17‘

Wiegenlieder


D 2010
DCP

R: Tamara Trampe, Johann Feindt, B: Tamara Trampe, K: Johann Feindt, Jule Cramer, S: Stephan Krumbiegel, M: Helmut Oehring, 81‘