Wir lassen uns scheiden
Wir lassen uns scheiden
DDR 1968, R: Ingrid Reschke, B: Kurt Belicke, Ingrid Reschke, K: Helmut Grewald, M: Wolfram Heicking, D: Monika Gabriel, Dieter Wien, Martin Grunert, Angelika Waller, Reiner Schöne, Brigitte Krause, Gerhard Bienert, 91’ · 35 mm
FR 28.10. um 16 Uhr · Einführung: Sabine Schöbel
Dieser erste lange Spielfilm von Ingrid Reschke mit dem kleinen Manni im Zentrum der Erzählung ist kein Kinderfilm, sondern eine Komödie, die sich erzieherisch an ein Elternpublikum wendet. Die junge Regisseurin nimmt zwar deutlich Partei für ihre Protagonistin, die sich von einem Mann mit dem Zugang zur Welt eines Buchhalters scheiden lassen will: Sie schickt ihr einen attraktiven Liebhaber („Ich baue den Fernsehturm!“), der sich auch noch mit dem Jungen versteht. Und auch der Gatte scheint nach dem Auszug schnell einer schönen Klavierlehrerin zugetan. Aber am Ende kommt der Bub auf Abwege und die Ehe wird – eingefädelt vom Opa – zugunsten einer soliden Erziehung in der Kleinfamilie wieder gekittet. Großen Schauwert hat der Film in Totalvision jenseits seiner Erzählung. Die Großstadt Ostberlin wird in nächtlichen Autofahrten vor uns ausgebreitet: mit Lichtermeer, Neonschriftzügen und Aufsichten auf fahrende Züge. Und der Architektenberuf des zwischenzeitlichen Freundes von Monika führt uns zu den Großbaustellen der Stadt: zum Außenministerium, zum Haus des Lehrers und auf den Fernsehturm. Auf dem Weg dorthin, vor großem Baugerät, setzt sich in ihrem weißen Mantel mit dunklen Knöpfen die neue Freundin von Johannes, um lästige Steinchen aus dem Stöckelschuh zu bergen. (sasch)
Dieser erste lange Spielfilm von Ingrid Reschke mit dem kleinen Manni im Zentrum der Erzählung ist kein Kinderfilm, sondern eine Komödie, die sich erzieherisch an ein Elternpublikum wendet. Die junge Regisseurin nimmt zwar deutlich Partei für ihre Protagonistin, die sich von einem Mann mit dem Zugang zur Welt eines Buchhalters scheiden lassen will: Sie schickt ihr einen attraktiven Liebhaber („Ich baue den Fernsehturm!“), der sich auch noch mit dem Jungen versteht. Und auch der Gatte scheint nach dem Auszug schnell einer schönen Klavierlehrerin zugetan. Aber am Ende kommt der Bub auf Abwege und die Ehe wird – eingefädelt vom Opa – zugunsten einer soliden Erziehung in der Kleinfamilie wieder gekittet. Großen Schauwert hat der Film in Totalvision jenseits seiner Erzählung. Die Großstadt Ostberlin wird in nächtlichen Autofahrten vor uns ausgebreitet: mit Lichtermeer, Neonschriftzügen und Aufsichten auf fahrende Züge. Und der Architektenberuf des zwischenzeitlichen Freundes von Monika führt uns zu den Großbaustellen der Stadt: zum Außenministerium, zum Haus des Lehrers und auf den Fernsehturm. Auf dem Weg dorthin, vor großem Baugerät, setzt sich in ihrem weißen Mantel mit dunklen Knöpfen die neue Freundin von Johannes, um lästige Steinchen aus dem Stöckelschuh zu bergen. (sasch)