Wir – zwei
BRD 1970, R/B: Ulrich Schamoni, K: Michael Ballhaus, M: Xhol Caravan, D: Sabine Sinjen, Christoph Bantzer, Ulrich Schamoni, Corny Collins, Käte Jaenicke, Ulrike Schamoni, Herbert Weißbach, Horst Tomayer, Blandine Ebinger, Rolf Eden, 88’ · 35mm
MI 20.11. um 20 Uhr + SA 23.11. um 18 Uhr · Einführung am 23.11.: Claudia Lenssen
Zufällig begegnet ein Mann nach zehn Jahren seiner unerfüllt gebliebenen Jugendliebe wieder. Sie ist inzwischen Ehefrau und Mutter, wirkt von ihrem Wohlstandsdasein aber gelangweilt. Die Frau beginnt, sich wieder mit ihrem alten Freund zu treffen und darüber nachzudenken, ob man das Versäumte nachholen könnte.
In Ulrich Schamonis heute vielleicht am wenigsten bekannten Spielfilm wollten manche seinerzeit eine Art Fortsetzung von Es sehen. Wieder ging es um die Krise einer äußerlich intakt scheinenden Beziehung, wieder spielte Sabine Sinjen die weibliche Hauptrolle, wieder baute Schamoni viel West-Berliner Lokalkolorit ein. Den Part des liebevoll-schnoddrigen, aber vielbeschäftigten Ehemanns, der sich seiner Frau allzu sicher ist, übernahm Schamoni selbst, die Tochter ließ er seine kleine Tochter Ulrike spielen, als eheliches Heim diente erstmals seine Villa in Grunewald. Den Schnitt besorgte wie meist bei ihm Heidi Genée, derweil die Zusammenarbeit mit Michael Ballhaus, zu dessen ersten Kinofilmen Wir – zwei gehörte, eine einmalige Angelegenheit blieb. Ungewöhnlich für Schamoni war auch der durchgängige Einsatz psychedelisch angehauchter Rockmusik der prominenten Band Xhol Caravan. (gym)