
Kaum ein gesellschaftliches Thema war in der DDR so umstritten wie das Wohnen. Seit den 1960er Jahren versuchte die SED zwar, den permanenten Mangel an Wohnraum durch die serielle Produktion von Neubauten zu beheben – doch das allein reichte nicht aus. Zeitgleich verfielen in vielen Städten Altbauten, da kein Geld für dringend nötige Sanierungen aufgebracht wurde. Die SFD beleuchtete Fragen des Wohnens in zahlreichen Filmen, manchmal eher aus staatlicher Sicht, indem etwa das Leben einer Arbeiterfamilie in einer Neubau-Wohnung vorgestellt wurde, häufiger jedoch das Leben in Altbauten dokumentierend, mit einem ungeschönten Blick auf offenkundige Probleme. So thematisierte die SFD das Leben in „gesperrten“ Wohnungen, die aufgrund von Schimmelbefall oder akuter Einsturzgefahr nicht mehr vermietet werden sollten, aber aus Mangel an Alternativen weiter genutzt wurden. Zu Wort kommen auch „illegale“ Wohnungsbesetzer und nicht zuletzt Familien, die ihren Alltag unter widrigsten Wohnverhältnissen zu bewältigen versuchten. (ab/koe)
Anne Barnert ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund Diktaturerfahrung und Transformation und Autorin der Publikation Filme für die Zukunft. Die Staatliche Filmdokumentation am Filmarchiv der DDR. Andreas Kötzing ist Historiker, Kurator und Autor. Er arbeitet als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden.
Berlin-Totale III. Lebens- und Wohnverhältnisse 5. Wohnkultur b) Arbeiter-Wohnung
31‘
Dokumente zur Lebensweise. Wohnungsprobleme 1982/83 - Dokument II. Gesperrter Wohnraum
20‘ (Ausschnitt)
Berlin-Totale III. Lebens- und Wohnverhältnisse 5. Wohnkultur e) Arbeiterwohnung (II)
32‘
Dokumente zur Lebensweise. Wohnungsprobleme 1982/83 - Dokument I
29‘ (Ausschnitt)