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Xaver

Xaver BRD 1986, R/B: Werner Possardt, K: Jakob Eger, M: Hans-Jürgen Buchner, Haindling, D: Rupert Seidl, Carlos Pavilidis, Gabi Fischer, Marinus Brand, Heinz Braun, Ayse Ercyn, Josef Thalmeier, Roland Kern, Willi Lex, Andreas Bouloubassis, 90’ · 35 mm  SO 05.02. um 20.30 Uhr In einem bayerischen Provinzdorf herrscht nach einer Brandstiftung in der Diskothek enorme Anspannung: Die für die Tat verantwortliche Gruppe lokaler Motorradrocker will den Brand dem tumben, aber herzensguten Dorftrottel Xaver in die Schuhe schieben. Dem allerdings kommt bald ein kleinwüchsiger, im Wald abgestürzter Außerirdischer zur Hilfe, den er Alois nennt und alsbald unter allerlei Turbulenzen mit den gerstensaftumspülten Gepflogenheiten bayerischer Lebensfreude vertraut macht. Abseits der Kernindustrie der deutschen Filmproduktion entstanden, stellt diese liebevoll unzynische Vermengung von Heimatfilm-, Science Fiction- und Western-Elementen eine Ausnahmeerscheinung des BRD-Kinos dar, um die sich bis heute ein Kultpublikum schart. Neben der genauen, eigener Lebenserfahrung geschuldeten Beobachtung dörflich-bayerischer Dynamiken fasziniert die souveräne Inszenierung. Selten wurde im deutschen Kino das Spannfeld der bayerischen Mentalität zwischen sturen Wadenbeißern und liebenswert anarchischen Sonderlingen so treffsicher eingefangen. Nicht zuletzt handelt der mit selbstgebastelten Spezialeffekten ausgestattete Film auch von der Unvereinbarkeit zwischen den großen Bildern des urbanen, populären US-Kinos mit der eigenen Lebensrealität in der Provinz fernab des Weltgeschehens.  (thg)