Freitag, 31. März 2023, 20.00 Uhr
Zeiss für die Welt
Industriefilme aus Jena und Oberkochen
Durch die Spaltung Deutschlands ist auch die Geschichte des Unternehmens Zeiss nach 1945 geteilt. Zum nun in der SBZ/DDR gelegenen Traditionsstandort Jena kamen Mainz und Oberkochen: Die anfangs amerikanischen Besatzer in Thüringen hatten diesen westlichen Neustart ermöglicht. Unter gleichem Namen, mit ähnlichen optischen Qualitätsprodukten und Werbeansprachen begann eine scharfe Wirtschaftskonkurrenz.
Hier wie dort verband sich die Marke Zeiss mit Präzision, Innovation und der so beanspruchten Weltgeltung. Industriefilme argumentierten oft mit der Trias von Sehen, Erkennen und Verändern. Nur die DDR konnte allerdings weiter mit dem „Wunder von Jena“ punkten, wie beispielsweise im auftrumpfenden Planetarien aus Jena oder dem technisch brillant und unterhaltsam arrangierten Epos Im Dienste des Fortschritts. Oberkochen setzte auf den Slogan „Zeiss West Germany“ und zeigte Hochtechnologie für viele Lebensbereiche, den Alltag (Brillen) und die Forschung (Zeiss ist mehr). Superlative waren gar angemessen, als Zeiss in Spanien das bis dato weltweit größte Spiegelteleskop errichtete (430 Tonnen Präzision) und sich so als verlässlicher Partner der astronomischen Wissenschaft präsentierte. (rf)
Mit freundlicher Unterstützung des Zeiss-Unternehmensarchivs
Planetarien aus Jena
R: Erich und Walter Lustermann, 17’
Im Dienste des Fortschritts
R: Manfred Gussmann, 31’
Zeiss ist mehr
7’
430 Tonnen Präzision
R: Otto Bauer, 34’