Zwickel auf Bizyckel
Abstand
BRD 1966, R/B: Jeanine Meerapfel, K: Marion Zemann, D: Marion Zemann, Reinhard Kahn, Hartmut Kirste, 12’ · 35 mm
Zwickel auf Bizyckel
BRD 1968/97, R: Reinhard Kahn, Michel Leiner, Jeanine Meerapfel, Ingeborg Nödinger, Rolf Scheimeister, Pavel Schnabel, Marion Zemann B: Reinhard Kahn, Michel Leiner, K: Rolf Scheimeister, Pavel Schnabel, D: Roswitha Balser, Gabi Weber, Viktor Huber, Sabine Ebner, 86’ · 35 mm, OmeU
SA 29.10. um 15.30 Uhr · Mit Einführung
Abstand ist Jeanine Meerapfels erster Film. Er entstand 1966 an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, an der Alexander Kluge und Edgar Reitz die Filmabteilung leiteten. Sowohl inhaltlich als auch ästhetisch betritt Meerapfel Neuland. Der Film ist an einen jungen Mann gerichtet, dessen Freundin von ihm „Abstand“ haben will. Ihre Auseinandersetzung findet auf Wiesen, in Höhlen und am Bach statt. Die Regisseurin spricht aus dem Off, auch mit der sich drehenden Kamerafrau.
1968/69 gründete sich das Filmkollektiv Epplwoi Motion Pictures, zu dem auch Jeanine Meerapfel gehörte. Es bestand aus ehemaligen „Ulmer*innen“, die dem etablierten bundesdeutschen Autorenfilm den Kampf ansagten und mit zwei Spielfilmen zeigten, wie man ebenfalls der Realität zu Leibe rücken kann. Die energische Kellnerin Liselotte mit der gewaltigen Toupierfrisur, ihr willensschwacher Lebenspartner, der Bauarbeiter Robert, und die vom Pech verfolgte Erzieherin Doris sind die Protagonist*innen von Zwickel auf Bizyckel. Doris hat große Schwierigkeiten, wieder eine Anstellung in ihrem Beruf zu finden, weil sie Schuld am Tod ihres letzten Zöglings hat. Das Mädchen war während einer Schiffsreise ins Meer gestürzt, während Doris unbesorgt in einem Liegestuhl lag. Nach diesem Unglück wieder in Deutschland sitzt sie mit ihrer Freundin am Kaffeehaustisch und unterhält sich über die Vor- und Nachteile von Gas- und Elektroherden beim Kochen. (sasch)