Biographie
1894
Arthur Szyk wird am 16. Juni als Sohn des Fabrikdirektors Solomon Szyk und seiner Frau Eugenia in Łódź geboren.
1909
Auf Drängen einiger Lehrer schickt ihn sein Vater zum Kunststudium nach Paris. Szyk studiert an der Académie Julien.
1912
Szyk zeichnet von 1912 bis 1914 gesellschaftskritische Karikaturen für die polnische Satirezeitschrift Śmiech (poln.: Gelächter).
1913
Fortsetzung des Studiums in Krakau, wo er regen Anteil am dortigen Kulturleben nimmt. Der Künstler gestaltet auch Kostüme und Kulissen für das Kabarett Bi Ba Bo in Łódź.
1914
Teilnahme an einer von der jüdischen Kulturvereinigung Hazamir (hebr.: Nachtigall) organisierten Studienreise durch Palästina und den Nahen Osten. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges im August kehrt Szyk in seine Heimatstadt zurück und wird in die russische Armee eingezogen; Teilnahme an der Schlacht um Łódź.
1916
Am 14. September heiratet Szyk Julia Liekerman, ein Jahr später wird der Sohn George geboren.
1919
Das in Zusammenarbeit mit dem Dichter Julian Tuwim entstandene Satirebuch Rewolucja w Niemczech (poln.: Revolution in Deutschland) erscheint. Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges 1919/20 arbeitet Szyk zeitweilig in der Propagandaabteilung des Armeehauptquartiers in Łódź.
1921
Szyk nimmt an einer landesweiten Ausstellung jüdischer Künstler in Łódź teil. Umzug nach Paris, wo die Familie bis 1937 lebt.
1922
Szyks erste Pariser Ausstellung findet in den Galeries Auguste Decour statt. Geburt der Tochter Alexandra. Siebenwöchiger Arbeitsaufenthalt im französischen Protektorat Marokko.
1925
Zweite Pariser Ausstellung in den Galeries Auguste Decour. Der Künstler beginnt mit der Illumination des mittelalterlichen Statut de Kalisz. Im selben Jahr erscheint Le livre d’Esther, in den folgenden Jahren werden La tentation de Saint Antoine (1926), Le juif qui rit (1927) und Le puits de Jacob (1927) veröffentlicht.
1928
Dritte Ausstellung in den Galeries Auguste Decour.
1929
Wanderausstellung des Statut de Kalisz mit Stationen in Warschau, Łódź und Kalisz.
1930
Arbeit an einer Serie zur Epoche der Amerikanischen Revolution und des Unabhängigkeitskrieges.
1931
Szyk nimmt an einer Sitzung des Völkerbundes in Genf teil. Illustrationen für Ludwig Lewisohns Buch The Last Days of Shylock. Beginn der Illumination des Pacte de la Société des Nations, der Künstler stellt das Projekt jedoch nach wenigen fertiggestellten Blättern ein. Ende des Jahres wird er von der polnischen Regierung mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet.
1932
Beginn einer Ausstellungsreise durch Polen mit Stationen in 14 Städten. Die polnische Regierung organisiert eine Weiterreise der Ausstellung nach Großbritannien. Szyk beginnt die Arbeit an der Haggadah, die 1940 veröffentlicht wird.
1933
Ende Mai Ausstellungseröffnung in der Londoner International Art Gallery. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in London entstehen seine ersten Hitler-Karikaturen, von denen zwei 1935 in der Jewish Daily Post abgedruckt werden. Szyk reist im Dezember in die USA, wo im New Yorker Brooklyn Museum eine Ausstellung seiner Werke stattfindet.
1934
Ausstellung von Werken Szyks in der Library of Congress in Washington, D.C. Während seines Besuchs dort erhält der Künstler die George Washington Bicentennial Medal für seine Serie über den ersten Präsidenten der USA.
1936
Szyks Porträt des Zionisten Joseph Trumpeldor erscheint in der Zeitung Nasz Przeglad (poln.: Unsere Rundschau). Es wird während des Zweiten Weltkrieges in jüdischen und zionistischen Zeitschriften in den USA wieder abgedruckt.
1937
Umzug nach London.
1939
In den Monaten nach dem deutschen Überfall auf Polen im September erscheinen in der Londoner Wochenzeitung Time and Tide fünf politische Zeichnungen Szyks. Zweite Londoner Ausstellung des Künstlers in der Arlington Gallery. Im selben Jahr werden 23 Werke des Künstlers auf der New Yorker Weltausstellung gezeigt.
1940
In der Fine Art Society in London eröffnet Szyks dritte Londoner Ausstellung. In Reaktion auf den Kriegsbeginn zeigt sie vor allem politische Zeichnungen, außerdem Illustrationen zu dem im selben Jahr erscheinenden Buch Rubáiyát of Omar Khayyám. Im Auftrag der polnischen Exilregierung Ausstellungsreise durch Kanada und später durch die USA. Szyks Sohn George tritt in die gegen das Deutsche Reich kämpfenden Forces Françaises Libres (franz.: Freie Französische Streitkräfte) ein. Ende des Jahres lässt Szyk sich mit Frau und Tochter in New York nieder.
1941
Das Buch The New Order erscheint, das politische Zeichnungen Szyks versammelt. Der Künstler unterstützt einen Kriegseintritt der USA und thematisiert in seinen Zeichnungen den japanischen Überfall auf Pearl Harbor. Seine Karikaturen erscheinen fortan in Magazinen wie Collier’s, Esquire oder Time und in Tageszeitungenwie New York Post oder PM. Während der Kriegsjahre finden in den USA mehr als 25 Ausstellungen mit Werken Szyks statt.
1943
Die Bildserie Four Freedoms wird publiziert. Der Künstler beginnt mit der Arbeit an Illustrationen zum Book of Job, das 1946 erscheint.
1944
Beginn der Illustrationen für die Kinderbücher Andersen’s Fairy Tales und Mother Goose.
1945
Die Szyks ziehen von New York nach New Canaan/Connecticut. Ausstellung der Buchillustrationen für die Canterbury Tales in der New Yorker Knoedler Gallery. Die US-Armee nutzt für ihren Propagandafilm Two down and One to go Szyks gleichnamige Zeichnung.
1946
Die Bücher Pathways through the Bible mit Illustrationen des Künstlers sowie Ink and Blood mit politischen Zeichnungen werden veröffentlicht. Szyk entwirft Fenster für eine Synagoge in Cleveland/Ohio und gestaltet die Bundeslade einer Synagoge in Forest Hills/New York. Der Szyk gewidmete Wochenschaubeitrag Cartoon Crusader wird ausgestrahlt.
1947
The Book of Ruth wird veröffentlicht.
1948
Am 22. Mai erhält Szyk die amerikanische Staatsbürgerschaft. Illumination der Gründungserklärung des Staates Israel. Der Künstler setzt sich weiterhin mit politischen Themen wie der Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung auseinander.
1950
Szyk präsentiert in einer Zeremonie seine Illumination der amerikanischen Declaration of Independence.
1951
Das House Committee on Un-American Activities des US-Kongresses stellt Untersuchungen zu Szyk an. Der Künstler widerspricht den Vorwürfen, Mitglied kommunistischer Organisationen zu sein. Am 13. September stirbt Arthur Szyk an einem Herzanfall.