Boheme & Diktatur

Keramikwerkstatt Wilfried Maaß, Ost-Berlin, 1981 bis heute

Die Keramikwerkstatt von Wilfriede Maaß in der Schönfließer Straße 21 war in den 80er Jahren einer der wichtigsten Treffpunkte und Kommunikationsorte der Boheme im Prenzlauer Berg. Zu einer Zusammenarbeit zwischen ihr und nonkonformen Malern und Dichtern kam es durch Sascha Anderson, der eine zeitlang in der Schönfließer Straße lebte. Zwischen 1981 und 1982 entstanden die ersten Künstlerkeramiken von Cornelia Schleime, Ralf Kerbach, Helge Leiberg, Reinhard Sandner und Christine Schlegel. Eine Tradition, die bis heute anhält und ab Mitte der 80er Jahre von neuen Künstlern bestimmt wurde - etwa von Karla Woisnitza, Angela Hampel oder Hans Scheuerecker. Zugleich fungierte die Werkstatt in der DDR auch als Ort der sozialen Absicherung und temporäres Wohnquartier. Zum einen konnte Wilfriede Maaß als Eignerin eines Handwerkbetriebes auch verbandsfreie Künstler und Ausreiseantragsteller beschäftigen. Andererseits waren die Keramiken vor allem für den Verkauf bestimmt, mit derem Erlös die Künstler teilweise ihren Lebensunterhalt bestritten.

 

 

 

 

Mißverständnisse und Profilneurosen           Seitenanfang           Nächste Seite