AUSSTELLUNGSRUNDGANG

1. Teil der Ausstellung - 1. Untergeschoss

 

Mangel

Mangel bestimmte die Situation an der
Front wie in der Heimat.
Die englische Blockade gegen die Mittelmächte
und die rückläufige Agrarproduktion
bewirkten in Deutschland und Österreich-Ungarn
eine Verknappung von Rohstoffen und Lebensmitteln.
Frankreich führte 1915 die Lebensmittelrationierung ein,
Italien, England und Russland erst im Jahr 1917.
Besonders bei den Mittelmächten
bestimmte Mangel das Alltagsleben.
Bereits 1915 kam es zu Hungerprotesten.
Vor den Geschäften bildeten sich lange Schlangen.
Immer häufiger gab es nur noch Ersatzprodukte.
Wegen Stoffmangels produzierte man
Kleidung aus Papierfasern.
Säuglinge wurden mit Zeitungspapier gewickelt.
In Deutschland erreichte die Ernährungslage
im „Steckrübenwinter“ 1916/17 den absoluten Tiefpunkt.
Die Lage barg eine enorme politische Sprengkraft.
Die anhaltende Unfähigkeit der russischen Regierung,
die Nahrungsmittelversorgung zu gewährleisten,
war ein Grund für den Ausbruch
der Februarrevolution 1917.

 

 


 

Shortages

Shortages were the order of the day
in the trenches and on the home front.
Britain’s blockade of the Central Powers,
along with declining agricultural production,
caused a growing scarcity of food and raw
materials in Germany and Austria-Hungary.
Food rationing was introduced in France in 1915,
in Italy, Britain and Russia only in 1917.
The situation was particularly bad in the Central Powers.
Already in 1915 there were “hunger protests”.
Long lines formed outside shops.
More and more often, there was
nothing to buy but unappetizing substitutes.
Shortages of fabric led to clothes being
made of paper fibre.
For babies, nappies gave way to newspaper.
Germany’s food crisis reached its nadir
in what became known as the
“turnip winter” of 1916–17.
The situation was politically explosive.
In Russia the government's continuing inability
to provide basic food supplies was one reason for
the outbreak of the February Revolution of 1917.



Präpariertes Ersatzbrot, 1916.

 

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