BESUCH AUS DEM ISLÄNDISCHEN
ZAUBEREI- UND HEXEREIMUSEUM
Zauberei und Magie in Island
Eine ungewöhnliche Ausstellung in
der Region Strandir
Das Zauberei- und Hexereimuseum beschäftigt
sich mit den isländischen Volksbräuchen und der Geschichte
der isländischen Hexenverfolgungen des 17. Jahrhunderts. Zum
einen wird die Vielfältigkeit der Bräuche aufgezeigt,
mittels derer die Menschen sich gegen die raue Umwelt zur Wehr setzen
zu können hofften. Zum anderen rücken Einzelschicksale
von Opfern sowie Tätern der Hexenverfolgungen in den Vordergrund
und veranschaulichen die Geschichte der Region Strandir auf Island.
Nach dem Ende der Reformation begannen zu Beginn des
17. Jahrhunderts in Island Verfolgungen wegen Zauberei und Hexerei.
In erster Linie gingen diese von geistlichen und weltlichen Oberhäuptern
aus, die durch ihr Studium in Dänemark und Norddeutschland
beeinflusst waren. Nach ihrer Rückkehr stellte sich diese europäisch
ausgebildete Elite dem alten Volksglauben entgegen und importierte
gewissermaßen die (juristisch ausgefeilten und definierten)
Hexenvorstellungen des europäischen Kontinents. Hexerei und
Zauberei wurden zum Strafdelikt.
Die häufigste Strafe für die Beschäftigung
mit Zauberei und Hexerei wurde die Auspeitschung, der schwerste
Urteilsspruch der Tod auf dem Scheiterhaufen. Wahrscheinlich wurden
im Verlauf der isländischen Verfolgungen insgesamt zwanzig
Männer und eine Frau bei lebendigen Leibe verbrannt. Die meisten
Angeklagten "gestanden" irgendwelche Straftaten. Von dem
Besitz und/ oder dem Gebrauch von magischen Runen und Symbolen wurde
am häufigsten erzählt. Dennoch wurden manche der Angeklagten
ohne jegliches Geständnis hingerichtet.
Auf einer Ahnentafel sind in der Ausstellung
die Namen der Personen aufgeführt, die in Fälle
von Zauberei und Hexerei verwickelt waren. Es werden die meisten
Richter, einige Kläger und die meisten Verfasser von
Schriften gegen Magie und Zauberei genannt. Aber auch die
Angeklagten werden namentlich erwähnt. Hierbei ist auffällig,
dass - wie oben schon angedeutet - viele derer, die in Island
gegen die Zauberei kämpften, in Dänemark und Norddeutschland
studiert hatten. Eine zukünftige Abteilung des Museums
wird deshalb den Einfluss der Hexenverfolgungen auf dem europäischen
Kontinent auf die Ereignisse in Island behandeln.
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Das Zauberei- und Hexereimuseum ist das erste von
vier geplanten Museen, die zur Zeit in der Region Strandir entstehen.
Rosmarie Beier-de Haan/Navina Engelage
Stand: September 2002
Link zumisländischen Zauberei-
und Hexenmuseum:
http://www.vestfirdir.is/galdrasyning/exhibition.html
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