10. Eine neue Zeit?
Im Zeitalter der Aufklärung
schwand der Glaube an Hexerei.
Juristen wie Christian Thomasius (1655 1738) stellten
die Rechtspraxis der Hexenprozesse grundsätzlich in Frage.
Aufklärung und Fortschritt durchbrachen allmählich
den Teufelskreis aus Angst, Fanatismus und Gewalt
und leiteten das Ende der Hexenverfolgungen ein.
War damit eine neue Zeit angebrochen?
Tatsächlich gibt es mögliche
Verbindungen zur Gegenwart.
Der Historiker Robin Briggs urteilte, wir müssten
»einen tiefen Blick in unser eigenes Inneres« werfen,
um die Hexenverfolgungen überhaupt verstehen zu können.
Es gäbe viele Gründe, die verhinderten, dass das Irrationale
jemals von der »Bühne der Geschichte« abtrete.
Arthur Miller hat in seinem Theaterstück
»Hexenjagd«
den Teufelskreis von Denunziation und Gewalt
vor dem Hintergrund der Kommunistenverfolgung der
McCarthy-Ära in den USA der fünfziger Jahre beschrieben.
Briggs leitet daraus eine »Lehre
der Geschichte« ab:
»Sie soll zur Vorsicht auffordern« und
»Die Hexe kann der andere sein,
aber der Hexenglaube lebt in uns selbst.« (Briggs)
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