Danièle Wagener
Grußwort
Musée dHistoire de la Ville de Luxembourg
Vom 5. Mai bis zum 29. Oktober 2000 fand im Musée
dHistoire de la Ville de Luxembourg die Ausstellung Incubi
Succubi. Hexen und ihre Henker bis heute statt. Die Ausstellungskonzeption
von Marie-Paule Jungblut, Volker Geissler und Guy Thewes befasste
sich nicht nur mit den Hexenverfolgungen im ehemaligen Herzogtum
Luxemburg, sondern bezog auch den größeren Raum mit Lothringen,
Kurtrier und der Eifel als eines der europäischen Zentren der
Hexenjagd im 16. und 17. Jahrhundert mit ein.
Die vorbereitende wissenschaftliche Erforschung des
Themas sowie die Öffentlichkeitsarbeit wurden dementsprechend
in einem grenzüberschreitenden Rahmen geplant, wobei in Trier
die Universität mit ihrem Projekt des Sonderforschungsbereichs
235 der Deutschen Forschungsgemeinschaft Zauberei- und Hexenprozesse
im Maas-Rhein-Mosel-Raum, 15.17. Jahrhundert, die Stadtbibliothek/Stadtarchiv
Trier und das Rheinische Landesmuseum Trier wichtige Partner waren.
Internationale Beachtung fand die Ausstellung nicht nur in der Presse,
sondern auch bei Museumsfachleuten, die sich auf Einladung des Musée
dHistoire de la Ville de Luxembourg in Luxemburg vom 3. bis
5. Mai 2000 zur 5. Konferenz der Internationalen Vereinigung der
Geschichtsmuseen zusammenfanden und an der Eröffnung der Ausstellung
teilnahmen.
Als Leiterin der Museen der Stadt Luxemburg freut
es mich, dass Frau Dr. Rosmarie Beier-de Haan bei diesem Anlass
auf das Projekt aufmerksam wurde und das Deutsche Historische Museum,
Berlin, sein Interesse bekundete, die Ausstellung im Kronprinzenpalais
Unter den Linden zu zeigen.
Diese europäische Kooperation wäre sicher
nicht zustande gekommen, wenn es dem Luxemburger Konzept nicht gelungen
wäre, die Darstellung von regionaler und historischer Hexenverfolgung
mit dem Anliegen zu vereinen, dem Ausstellungsbesucher den Wahnwitz
von Folterstuhl und Hexenhemd nahe zu bringen und ihn
auf die durch alle Zeiten wiederkehrenden Phantasien aufmerksam
zu machen. So behält der Grundansatz der Ausstellung auch in
einer Stadt wie Berlin seine Brisanz.
Ich begrüße die kollegiale und freundschaftliche
Stimmung, in der die intensive Zusammenarbeit stattfinden konnte.
Die optimale inhaltliche und museographische Anpassung des Luxemburger
Konzepts an die Räume des Kronprinzenpalais war nach dem plötzlichen
Tod des Gestalters Volker Geissler kein leichtes Unterfangen. Ich
möchte deshalb allen Beteiligten, Frau Dr. Beier-de Haan, Herrn
Werner Schulte, Frau Jungblut, Herrn Thewes, aber auch insbesondere
den Herren Peter Kiefer, Marcus Kirchhoff und Marcus Baden für
den persönlichen Einsatz danken, mit dem sie den ästhetischen
Ansatz der Ausstellung weiterentwickelten, um im Sinne Volker Geisslers
ein sinnlich erfahrbares und inhaltlich differenziertes Geflecht
aus verschiedenen darstellerischen Ebenen zu schaffen.
Ich möchte mich ebenfalls ganz herzlich sowohl
bei den vielen Leihgebern bedanken, die einverstanden waren, ihre
kostbaren Sammlungen für eine weitere Station der Ausstellung
zur Verfügung zu stellen, als auch bei Frau Ulrike Kretzschmar
M. A., Abteilungsleiterin Ausstellungswesen, und besonders bei Herrn
Dr. Hans Ottomeyer, Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums,
der das Projekt von Anfang an unterstützt hat.
Danièle Wagener, Direktorin der Musées
de la Ville de Luxembourg
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