4 Die Deutsche Gesellschaft und Hitler
Die Gleichschaltung von Politik und Gesellschaft war auch die Selbstgleichschaltung einer Gesellschaft, die sich vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Staatskrise nach Sicherheit und starker Führung sowie nach sozialer Gemeinschaft und sozialem Aufstieg sehnte. Propaganda und soziale Praxis der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft schienen diese Erwartungen zu erfüllen und weckten die vielfach geäußerte Überzeugung, man müsse den »Führer« bei seiner Aufbauarbeit unterstützen. Soziale Verheißungen und Erfolge bei der Sicherung von Arbeit und Brot konnten dem Regime eine wachsende Zustimmung aus fast allen gesellschaftlichen Schichten sichern. Man übersah dabei nur zu gerne die Ausgrenzung und Verfolgung der »Gemeinschaftsfremden«.