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Das
Ringen um den Kennedy-Besuch (3)
Im Gegensatz zu Adenauer stand Brandt Kennedy sehr viel näher.
Wie Kennedy repräsentierte er eine neue Generation von
Politikern, die auf Grund der sich verändernden weltpolitischen
Lage die alten Lösungsansätze pragmatisch betrachteten.
Immer wieder wurden zwischen Kennedy und Brandt Parallelen
gezogen, vor allem in der deutschen Presse. Brandt war sich
dessen durchaus bewusst und profitierte vom Image des deutschen
Vertreters einer neuen Politikergeneration vom Schlage Kennedys.
Auch rhetorisch und gedanklich orientierte er sich an Kennedy.
Von der Regenbogenpresse wurde die Parallele zwischen den
beiden Politikern sogar bis in das Privatleben bemüht:
Brandt hatte - wie Kennedy - eine attraktive junge Ehefrau.
Das Ehepaar Brandt symbolisierte in Deutschland, wenn auch
in wesentlich bescheidenerem Ausmaß, etwas ähnliches
wie die Kennedys in Amerika. Die gute Beziehung zu Kennedy
kam Brandt bei der Planung der Kennedy-Reise zu Gute, und
er begann sich - unabhängig von der Bundesregierung -
für die Realisierung eines Berlin-Besuchs einzusetzen.
Neben dem persönlichen Kontakt zu Kennedy nutzte er seine
Beziehungen zur
amerikanischen Berlin-Lobby, um Berlin als Besuchsziel
durchzusetzen.
Durch die Machtkämpfe hinter den Kulissen stand Berlin
erst drei Monate vor dem Europa-Besuch als Besuchsziel fest
und die eigentliche Planung
konnte beginnen.
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