Museumspädagogik
Herzlich willkommen
auf den Seiten der DHM-Museumspädagogik
Am 26. Juni 2003 jährt sich zum 40.
Mal der Berlin-Besuch von John F. Kennedy. Seine Rede
am Rathaus Schöneberg mit den berühmten Worten
"Ich bin ein Berliner" wurde von Hunderttausenden
West-Berlinern bejubelt. Der Berlin-Besuch war auch
für Kennedy ein Höhepunkt seiner Präsidentschaft
und spiegelte knapp zwei Jahre nach dem Mauerbau die
besondere Beziehung der Amerikaner zu West-Berlin wider.
Unser museumspädagogisches Vermittlungsangebot
zur KENNEDY-Ausstellung wendet sich an alle Besucher
des Deutschen Historischen Museums. Bitte wählen
sie aus dem folgenden Angebot aus.
Mit Fragen, Anregungen oder Diskussionsbeiträgen
erreichen Sie uns per e-mail unter: vogelb@dhm.de
oder bresky@dhm.de
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Brigitte Vogel und Stefan Bresky
Führungsangebot
Schüler
und Lehrer
Politische
Bildung
Anmerkungen zur Thematisierung des Kennedy-Besuchs
in Berlin durch den Rahmenlehrplan "Politische
Weltkunde" und Quelleninterpretation der beiden
Berliner Kennedy-Reden.
Literatur-
und Medientipps
Interview
mit Kennedys Dolmetscher in Berlin
Hörbeispiele
Impressum
Museumspädagogik
Führungen
Öffnungszeiten
täglich 10 bis 18 Uhr
Eintritt
2 €
Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei;
keine weiteren Ermäßigungen
Führungen
Montag: 15.00 Uhr
Mittwoch: 15.00 Uhr (Seniorenführung)
Samstag: 15.00 Uhr
Sonntag: 13.00 und 15.00 Uhr
Einzelbesucher 3,- €
Führungen für Gruppen und Schulklassen
nach Voranmeldung
Anmeldungen
Täglich zwischen 8.30 Uhr und 12.30 Uhr
unter ++49 - (0)30 - 20304-417
Hörführungen
deutsch / englisch 2,- €
Ergänzend zur Kennedy-Ausstellung
im DHM
bietet die Zeitreisen Erlebnisagentur eine Bus-tour
an: |
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"Kennedy, Kalter Krieg und Coca-Cola.
Amerikas Berlin".
In Kooperation mit dem DHM und mit Unterstützung
der Bundeszentrale für politische Bildung bietet
die Agentur Zeitreisen eine die Ausstellung ergänzende
Bustour mit Ausstiegen an.
Die Tour rekonstruiert zunächst den Besuch Kennedys
in Berlin. Teile der offiziellen Route werden abgefahren
und die Stationen Kennedys während seines achtstündigen
Aufenthalts in Berlin aufgesucht. Stationen sind u.a.
der Checkpoint Charlie, die Amerika-Gedächtnisbibliothek,
das Denkmal zur Luftbrücke und der Flughafen Tempelhof,
das Rathaus Schöneberg, das Amerikahaus, das Haus
der Kulturen der Welt und das Brandenburger Tor.
Zum anderen wird einen Überblick über "Amerikas
Berlin" nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben. Die
zeitliche Spanne der Tour beginnt in der Nachkriegszeit,
geht über die dramatische Zeit der Luftbrücke,
die verschiedenen Phasen des "Kalten Krieges",
die antiamerikanischen Proteste in den 60er und 70er
Jahren bis in die Gegenwart. Auch kulturelle Einflüsse
zwischen den USA und Deutschland werden vorgestellt.
Filmmaterialien aus den Archiven von SFB und Spiegel-TV
sowie Tondokumente (Reden und Musik) werden während
der Bustour eingesetzt.
Ablauf:
Ausgangspunkt für die Bustour ist das DHM. Die
Teilnehmer werden zunächst an einer Sonderführung
durch die Kennedy-Ausstellung teilnehmen. Dann wird
ein Bus die Teilnehmer zu der zweistündigen Tour
aufnehmen.
Termine
Öffentliche Termine (Anmeldung erforderlich):
26.7.2003, 15:00 (mit vorhergehender Ausstellungsführung)
30.8.2003, 15:00 (mit vorhergehender Ausstellungsführung)
27.9.2003, 15:00 (mit vorhergehender Ausstellungsführung)
Die Bustour startet jeweils um 16:00.
Tickets:
Vollpreis: 7,50 Euro pro Person (Eintritt für Ausstellung
nicht inbegriffen)
Gruppen können einen individuellen Termin vereinbaren
- Preise auf Anfrage.
Kontakt und Anmeldung:
Arne Krasting
Zeitreisen Berlin
Tel.:030/44024450
Fax: 030/44024448
Email: ak@zeit-reisen.de
EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG
FÜR LEHRPERSONEN
Das Büro für Museumspädagogik und
Besucherservice lädt Fachlehrerinnen und -lehrer
zu einer Informationsveranstaltung über das museumspädagogische
Begleitprogramm zur Ausstellung ein.
Termin: Montag, 30. Juni 2003, 15.00 - 18.00
Uhr.
Link: Einführungsveranstaltung
für Lehrpersonen
Interview mit Kennedys Dolmetscher
in Berlin
Interview mit Robert Lochner
Anm.:
Herr Lochner war Kennedys Dolmetscher während des
Deutschlandaufenthalts des US-Präsidenten. In diesem
Interview äussert sich Robert Lochner dazu, wie
er zu dieser besonderen Ehre gelangt ist.
Um vielleicht negativ anzufangen...eine pro-amerikanischere
Stimmung hätte es gar nicht mehr gegeben. Natürlich
war es ein "shot in the arm", dass der amerikanische
Präsident...aber die eigentliche Wirkung entstand
natürlich durch den berühmten Satz. Ich bin
überzeugt, es wäre nicht so um die ganze Welt
gegangen, hätte er ihn nur so auf Englisch gesagt.
Die Aussprache war zwar (lacht) nicht sehr erfolgreich.
Ich wurde also, nachdem mich General Clay an Kennedy
empfohlen hatte, zehn Tage vor dem Besuch nach Washington
zitiert. McGeorge Bundy, sein politischer Berater, führte
mich ins Oval Office. Vorher hatte er mich beauftragt
auf einer Schreibmaschine in großen Buchstaben
einige einfache deutsche Sätze zu schreiben. Ich
gab Kennedy eine Kopie, las ihm langsam den ersten Satz
vor und bat ihn, zu wiederholen. Und es war schlimm!
Es war kein Wort zu verstehen.
Er guckte hoch und er muss wohl mein entsetztes Gesicht
gesehen haben. Er sagte: "Not very good, was it?"
Was sagt man darauf einem Präsidenten? Mir fiel
nichts besseres ein als zu sagen: "Jedenfalls war
es besser als Ihr Bruder Bobby!" Dieser war gerade
in Berlin gewesen und als RIAS-Direktor war ich ihm
dort begegnet. Jedenfalls hatte der einige Versuche
auf deutsch unternommen, das war noch schlimmer. Gottlob
nahm Kennedy es mit Humor, lachte, und sagte zu McGeorge
Bundy: "Let's leave the foreign languages to the
disstaff side." Bekanntlich sprach Mrs. Kennedy
fließend Französisch.
Er hat dann anfangs in Bonn, Köln, Frankfurt nie
einen Versuch in diese Richtung gemacht. Und meine ganz
persönliche Auslegung ist, dass er gespürt
hat, dass die Begeisterung in Berlin alles bisherige
übertroffen hat. Und dass er erst auf dem Wege
rauf, zunächst in Willy Brandts Büro im Schöneberger
Rathaus, beschlossen hat, --was ja gar nicht soweit
ich weiß in seinem Manuskript war-die berühmten
Worte auf deutsch zu sagen. Ich bin auch überzeugt,
daß es nicht so um die ganze Welt gegangen wäre,
hätte er gesagt "I'm a Berliner."
Dementsprechend sagte er zu mir auf dem Weg hinauf:
"I want you to write it out on a piece of paper."
Leider hatte ich keinen Notizblock bei mir. Ich bin
dann an Willy Brandts Schreibtisch gegangen, der zum
Glück nicht abgeschlossen war, habe mir ein Stück
Papier herausgeholt und es in Druckbuchstaben draufgeschrieben.
Dann haben wir es zwei- dreimal an einer relativ ruhigen
Stelle am Fenster, denn die ganzen VIPs waren mit im
Büro....und das war das Ende meiner Rolle.
Beispiele aus der Hörführung
zur Ausstellung
"John F. Kennedy"
Gedichte, Briefe, Texte
Robert Frost, John F. Kennedys Lieblingsdichter, hatte
für die Amtseinführungszeremonie am 20. Januar
1961 für den zukünftigen Präsidenten
ein Gedicht geschrieben. An diesem sonnigen Wintertag
wurde der Dichter jedoch so stark geblendet, dass er
seinen Text nicht lesen konnte. Deswegen musste er improvisieren,
und er rezitierte aus einer früheren Arbeit.
Möchten Sie das Gedicht "Eine
Gabe ohne Vorbehalt" - in Deutsch von Christian
Rode gelesen - drücken Sie bitte das Lautsprechersymbol. |
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In einem Telegramm vom 16. August 1961 an John F. Kennedy
äußerte der Westberliner Bürgermeister
Willy Brandt Kritik an der gemäßigten Reaktion
der Amerikaner anlässlich der Abriegelung Ostberlins
und dem folgenden Mauerbau am 13. August 1961. Er sehe
die Verantwortlichkeit der vier Siegermächte für
Gesamtdeutschland durch diese Schritte der DDR-Regierung
in Gefahr. Des Weiteren befürchte er einen Vertrauensverlust
der Berliner Bevölkerung gegenüber den Westmächten
sowie eine daraus folgende Fluchtbewegung aus Berlin.
Zwar sehe er ein, dass die Garantien der Engländer,
Franzosen und Amerikaner der Freiheit der Westberliner
Bevölkerung, die Anwesenheit der Truppen und der
freie Zugang nach Westberlin gesichert seien. Jedoch
solle man die Viermächteverantwortung zurückverlangen
und vorsichtshalber einen Drei-Mächte-Status proklamieren.
Am 18. August erhielt Brandt Kennedys Antwort. Der
amerikanische Präsident lehnte Brandts Vorschläge
als unangemessen ab. Trotzdem sah er die Gefahr eines
Vertrauensverlusts als real an. Deshalb schickte er
General Lucius D. Clay, den Helden der Berliner Luftbrücke
von 1948/49 und den zunächst unwilligen Vizepräsidenten
Lyndon B. Johnson nach Berlin.
Möchten Sie den originalen Wortlaut
des Briefes von John F. Kennedy an Willy Brandt
hören, drücken Sie bitte das Lautsprechersymbol. |
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Möchten Sie den Wortlaut des
Briefes des amerikanischen Präsidenten in Deutsch
hören, drücken Sie bitte das Lautsprechersymbol. |
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250 000 Menschen, darunter 50 000 Weiße,
kamen am 28. August 1963 in die amerikanische
Hauptstadt, um friedlich für die Aufhebung
der Rassentrennung zu demonstrieren. Unter ihnen
waren viele Promintente wie Bob Dylan, Harry Belafonte
und Sammy Davis Junior. Auch die amerikanische
Tänzerin und Bürgerrechtsaktivistin
Josephine Baker kam eigens aus Frankreich angereist.
Wenige Tage nach der Veranstaltung schrieb sie
Präsident Kennedy einen Brief.
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Möchten Sie den Brief von Josephine
Baker im originalen Wortlaut - von Gayle Tufts gelesen
- hören, drücken Sie bitte das Lautsprechersymbol. |
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Möchten Sie den Wortlaut des
Briefes in Deutsch - gelesen von Franziska Pigulla
- hören, drücken Sie bitte das Lautsprechersymbol. |
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Impressum Museumspädagogik
Museumspädagogisches Begleitprogramm
Leitung: Brigitte Vogel und Stefan Bresky, DHM Museumspädagogik
Referententeam
Lena Domröse, Malte Frackmann, Maria Große
Böckmann, Tim Kremser, Katja Roeckner, Isabel Sarasin,
Martin Schuster, Suzanne Linehan Winter
Begleitmaterial zur Ausstellung
Herausgeber: Deutsches Historisches Museum, Berlin
Idee und Konzeption: Brigitte Vogel und Stefan Bresky,
DHM Museumspädagogik
Redaktion: Stefan Bresky, Wiebke von Häfen, Brigitte
Vogel
Praktikantin: Katrin Schreiter
Mit Dank an: Die Kolleginnen und Kollegen im DHM und
Frank Wilker
Gestaltung: cake media, Hohenneuendorf; Wolfgang Hiepen,
Wiebke Seil
JFK-Berlintour: 4D envision design, Chris Dormer
Kopien: Copy Clara, Tucholskystraße
Text und Illustrationen sind urheberrechtlich geschützt.
Der Text kann in Schulen zu Unterrichtszwecken vergütungsfrei
vervielfältigt werden.
© DHM, Berlin 2003
Hörführung
Redaktion und Produktion: Brigitte Vogel und Stefan
Bresky, DHM Museumspädagogik
Praktikantin: Katrin Schreiter
Sprecher: Daniel Costello, Franziska Pigulla, Christian
Rode, Gayle Tufts
Wortregie: Thomas Heyn
Tonstudio: K 13, Tonstudio, Berlin, Michael Kaczmarek
Audiogeräte: acoustiguide Berlin
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