John F. Kennedy
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Kennedy-Zeitgenossen
Martin Luther
King
Willy Brandt
Kondrad Adenauer
Charles de Gaulle
Nikita
Sergejewitsch Chruschtschow
Richard Nixon
General Lucius Clay
Martin Luther King
Geb.: 15. Januar 1929 in Atlanta (Ga.)
Gest.: 4. April 1968 Memphis (Tennessee)
Martin Luther Kings Vater war Prediger
der Ebenezer Baptist Church in Atlanta. Nach seinem
Studium an mehreren Universitäten promovierte King
1955 an der Boston University. Seit 1954 war er als
Baptistenprediger in Montgomery Alabama tätig und
engagierte sich zunehmend in der Bürgerrechtsbewegung
für die Rassenintegration in den USA. Sein großes
Vorbild im friedlichen Kampf für die Rechte der
Afroamerikaner war der indische Freiheitskämpfer
Mahatma Gandhi. Als Leiter der „Konferenz Christlicher
Führer des Südens“ (Southern Christian
Leadership Conference, SCLC) war King seit 1957 einer
der prominentesten Vertreter der Bürgerrechtsbewegung.
Mehrfach wurde er Ziel von Attentaten. Kings Einsatz
für das Prinzip der Gewaltlosigkeit wurde zunehmend
von anderen, radikalen Führern innerhalb der Bürgerrechtsbewegung
kritisiert. Nach der Verhaftung Kings und einer Verurteilung
zu mehreren Monaten Zwangsarbeit im Straßenbau
im Oktober 1960, setzte sich John F. Kennedy, damals
noch Präsidentschaftskandidat, für Kings rasche
Freilassung ein. Damit versicherte sich Kennedy der
Unterstützung der schwarzen Wählerschaft bei
den Präsidentschaftswahlen 1960.
1964 bekam King für seine Verdienste den Friedensnobelpreis
verliehen. Vier Jahre später fiel er einem rassistisch
motivierten Anschlag zum Opfer. Um die Verdienste Kings
zu würdigen, wurde 1983 ein Nationaler Gedenkfeiertag
eingeführt. Außer King wurde bisher nur George
Washington mit einem Nationalfeiertag geehrt.

Willy Brandt
(Herbert Ernst Karl Frahm)
Geb.: 18. Dezember 1913
in Lübeck
Gest.: 8. Oktober 1992 in Unkel am Rhein
Willy Brandt, mit bürgerlichem
Namen Herbert Ernst Frahm, war bereits in seiner Jugend
politisch aktiv,1930 wurde er Mitglied der SPD. Da ihm
die Partei jedoch bald als zu moderat erschien, trat
er ein Jahr später der radikaleren Sozialistischen
Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) bei, einer linken
Splittergruppe der SPD. Nach der Machtergreifung Hitlers
1933 emigrierte er nach Norwegen und nahm während
seiner politischen Aktivitäten im Untergrund den
Namen „Willy Brandt“ an. Nachdem er 1940
die norwegische Staatsbürgerschaft angenommen hatte,
flüchtete Brandt nach der deutschen Invasion Norwegens
nach Schweden. 1948 beantragte er die Wiedererlangung
seiner deutschen Staatsbürgerschaft, die ihm während
des Krieges aberkannt worden war. 1950 wurde Brandt
ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Von 1957
bis 1966 war er Regierender Bürgermeister von Berlin.
Bereits 1961 hatte er den neu gewählten amerikanischen
Präsidenten John F. Kennedy nach Berlin eingeladen.
Bis zum historischen Berlin-Besuch sollten jedoch noch
zwei Jahre vergehen. Präsident Kennedy und seine
Regierung sympathisierten mit Brandt, der ihrer außenpolitischen
Linie näher war als Konrad Adenauer. Die von Brandt
und seinem engen Berater Egon Bahr formulierte Ostpolitik
und das Prinzip „Wandel durch Annäherung“
waren auch die Leitlinien seiner Politik als Außenminister
unter Kanzler Kiesinger (1966 - 1969) wie auch als Bundeskanzler
der sozialliberalen Koalition (1969 -1974). Nach der
Affäre um seinen persönlichen Referenten Günter
Guillaume, der im April 1974 als Spitzel der DDR enttarnt
wurde, trat Brandt im Mai als Bundeskanzler zurück.
Sein Rücktritt beendete jedoch nicht seine politische
Karriere. Bis zu seinem Ruhestand 1987 blieb er Parteivorsitzender
der SPD, war Vorsitzender der Sozialistischen Internationale,
einem Zusammenschluss von rund 60 sozialistischen Parteien
in aller Welt, und war von 1979 bis 1983 als Abgeordneter
des Europäischen Parlaments tätig.

Kondrad Adenauer
Geb.: 5. Januar 1876 in Köln
Gest.: 19. April 1967 in Rhöndorf, Bonn
Nach erfolgreichem Abschluss seines
Jurastudiums arbeitete Adenauer als Rechtsanwalt und
wurde 1906 Mitglied der Zentrumspartei. Von 1917/18
bis 1933 war Adenauer Oberbürgermeister von Köln
und Mitglied des preußischen Herrenhauses. Als
Gegner des Nationalsozialismus wurde Adenauer nach der
Machtergreifung aller politischen Ämter enthoben
und1934 sowie 1944 vorübergehend inhaftiert. Nach
Kriegsende wurde er von den Alliierten für kurze
Zeit als Bürgermeister von Köln eingesetzt.
Adenauer war danach an der Gründung der CDU in
Köln 1945 beteiligt, deren Bundesvorsitzender er
von 1950 bis 1966 war. Nach der Gründung der Bundesrepublik
am 23. Mai 1949 wurde Adenauer am 15. September 1949
zum ersten Bundeskanzler gewählt.
Adenauer bemühte sich sehr um die Westintegration
der BRD. Er erreichte den Beitritt Deutschlands in die
OEEC 1949, in den Europarat 1950 und in die Montanunion
1951. Adenauer versuchte außerdem, die Gründung
einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG)
voranzutreiben. Da
Adenauer befürchtete, dass sich die ehemaligen
Besatzungsmächte auf den Status quo eines geteilten
Deutschlands einigen könnten, beobachtete er jede
politische Annäherung zwischen den USA und der
Sowjetunion mit Misstrauen. Nach einem vierten Wahlsieg
1961 trat Adenauer 1963 von seinem Amt als Bundeskanzler
zurück.

Charles de Gaulle
Geb.: 22. November 1890
in Lille
Gest.: 9. November 1970 in Colombey-les-deux-Eglises
De Gaulle schlug nach dem Besuch der
Schule direkt eine Offizierslaufbahn ein und absolvierte
die Militärakademie in SaintCyr. Nach dem Ende
des des Ersten Weltkriegs, der deGaulle in deutsche
Gefangenschaft gebracht hatte, kehrte er als Lehrbeauftragter
an die Militärakademie zurück. Während
des Zweiten Weltkriegs stieg de Gaulle zum General und
Unterstaatssekretär für Verteidigung auf.
Nach dem Einmarsch der Deutschen gründete er in
London das Komitee „Freies Frankreich“ und
wurde einer der Führer der französischen Widerstandsbewegung
Résistance. Während seiner Zeit im Exil
prägte sich de Gaulles ausgesprochene Abneigung
gegen England und Amerika – die zögerliche
Anerkennung von de Gaulles provisorischer Regierung
durch die USA, der Versuch ihn durch den französischen
General Henri Giraud zu ersetzen und die Tatsache, dass
man ihn bei der Planung zur Invasion Frankreichs überging,
verärgerten den General dauerhaft. Von 1944 bis
1946 war de Gaulle Chef der provisorischen Regierung
und wurde, nach Annahme der neuen Verfassung 1959, Präsident
der V. Republik. De Gaulle bestimmte in den Jahren nach
dem Krieg maßgeblich die innen- und außenpolitischen
Positionen Frankreichs. Außenpolitisch war seine
Rolle besonders in der Lösung der Kolonialfragen
und der Aussöhnung mit Deutschland (zum Beispiel
mit dem Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag,
dem "Elysée-Vertrag " vom 22. Januar
1963) entscheidend. Die Führungsrolle Frankreichs
bei der europäischen Einigung und der militärische
Sonderweg des Landes mit seiner „Force de Frappe“
als Atommacht neben USA und Russland, war ein Ergebnis
der Politik de Gaulles. Die Studentenproteste 1968 und
die folgenden Generalstreiks läuteten das Ende
der politischen Karriere de Gaulles ein. Im April 1969
trat er nach einem verlorenen Referendum freiwillig
zurück.

Nikita Sergejewitsch Chruschtschow
Geb.: 17. April 1894 in Kalinowka, Ukraine
Gest.: 11. September 1971 in Moskau
Chruschtschow wuchs als Sohn einer
ukrainischen Bauernfamilie auf und war gelernter Schlosser.
Mit 24 Jahren wurde er Mitglied der Bolschewiki und
begann seine politische Karriere. Nach seinem Umzug
nach Moskau studierte er 1929 an der Parteihochschule
in Moskau. Seit 1934 war er Mitglied des Zentralkommitees
der KPdSU,seit 1939 auch Mitglied des Politbüros.
Während des Zweiten Weltkriegs war er als Politkommissar
unter anderem an der Organisation des Partisanenkampfes
und der Verteidigung von Stalingrad beteiligt. Chruschtschow,
der bereits seit Jahren zum engeren Führungskreis
um Stalin gehörte, wurde Monate nach dessen Tod
im März 1953 erster Sekretär des Zentralkomitees
und 1958 auch Ministerpräsident. Besonders die
Entstalinisierung, die er in einer Geheimrede 1956 bei
einem Parteitreffen ankündigte, sowie die Neudefinition
der friedlichen Koexistenz mit dem Westen waren Verdienste
Chruschtschows. Außenpolitisch sind vor allem
die blutige Niederwerfung des Ungarn-Aufstandes 1956,
die Berlin-Krise 1958 mit dem wenige Jahre folgenden
Mauerbau und die Kuba-Krise 1962 mit seinem Namen verbunden.
Durch den Konflikt mit der Volksrepublik China und außenpolitische
Misserfolge wurde Chruschtschow 1964 zum Rücktritt
als Parteivorsitzender und Regierungschef gezwungen.
Zwei Jahre später verlor er sogar seine Mitgliedschaft
im Zentralkommitee. Chruschtschow zog sich völlig
aus der Politik zurück und verbrachte die letzten
Jahre seines Lebens in Moskau.

Richard Nixon
Geb.: 9. Januar 1913 in
Yorba Linda, Kalifornien
Gest.: 22. April 1994 in New York
Nixon studierte nach Abschluss der
Schule Jura und Politik an der Duke University und arbeitete
zunächst als Anwalt. Nachdem er während des
Zweiten Weltkriegs als Marineoffizier tätig war,
engagierte sich Nixon politisch und wurde 1946 Republikanischer
Abgeordneter im Repräsentantenhaus. 1950 gewann
er die Wahl zum Senator von Kalifornien. Nixon setzte
sich besonders gegen Korruption ein und war ein entschiedener
Gegner des Kommunismus. Von 1953 bis 1961 war er Vizepräsident
unter Dwight D. Eisenhower. Bei den Präsidentschaftswahlen
1960 gegen John F. Kennedy unterlag er dem Demokratischen
Kandidaten mit weniger als 1% der Stimmen. 1962 scheiterte
sein Versuch, erneut Senator von Kalifornien zu werden.
Bei den Präsidentschaftswahlen 1968 konnte sich
Nixon gegen den Demokratischen Kandidaten Hubert Humphrey
durchsetzen. Während der ersten Jahre seiner Präsidentschaft
weitete sich der Vietnamkrieg weiter aus, was ihm die
zunehmend scharfe Kritik der Öffentlichkeit eintrug.
1971 begann Nixon mit einem beschleunigten Truppenrückzug
aus der Region. Als Versuch einer Entspannung der Situation
zwischen den Supermächten gelten die Verhandlungen
mit Moskau und Peking sowie das SALT-Abkommen über
strategische Atomwaffen. Nach seiner Wiederwahl 1972
kam es endlich zum Rückzug der amerikanischen Truppen
aus Vietnam und auch zu weitreichenden Abkommen mit
der Sowjetunion. Nach Bekanntwerden von Nixons Verwicklungen
in die Watergate-Affäre, bei der Mitarbeiter des
Präsidenten in das Hauptquartier der Demokraten
eingebrochen waren um Gespräche heimlich aufzuzeichnen,
sah sich Nixon zum Rücktritt gezwungen. 1974 legte
er, als erster Präsident in der Geschichte der
USA, sein Amt nieder, um einer Amtsenthebung zuvor zu
kommen.

General Lucius Clay
Militärgouverneur der Amerikanischen
Besatzungszone 1945 – 1947,
1947 Oberkommandierender der amerikanischen Streitkräfte
in Europa, später Sonderbeauftragter in Berlin
Geb.: 23. April 1898 in
Marietta, Georgia
Gest.: 16. April 1978 in Chatham, Massachusetts
Clay war von klein auf mit Politik
in Berührung. Sein Vater Alexander Clay war Senator
von Georgia. Nach seinem Schulabschluss ging Clay zur
Armee (Corps of Engineers) und entwickelte seine politischen
Fähigkeiten als Sprecher des Corps in Washington
während des New Deals. Während des Zweiten
Weltkriegs stieg er mit 43 zum jüngsten General
in der US Armee auf und wurde 1945 Eisenhowers Stellvertreter
in der amerikanischen Besatzungszone. Sowohl in dieser
Position als auch später als Militärgouverneur
und als Befehlshaber der US-Landstreitkräfte in
Europa setzte er sich für einen humanen Umgang
mit den besiegten Deutschen ein. Während der Berliner
Blockade ab Juni 1948 forderte Clay einen festen Standpunkt
der USA gegenüber Russland und initiierte die Berliner
Luftbrücke. 1949 schied Clay aus dem Militärdienst
aus und war dann in der Privatwirtschaft tätig.
1960 machte ihn John F. Kennedy auf Grund seiner Deutschland-Erfahrung
zum politischen Berater und schickte ihn nach dem Mauerbau
als Sonderbeauftragten nach Berlin. Besonders in Berlin
genoss Clay wegen seiner Verdienste große Popularität.

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