Michael Ruetz, 1940 in Berlin geboren, ist der bedeutendste Photograph der Studenten- und Protestbewegung der sechziger Jahre. Nach einigen Studiensemestern (Sinologie, Japanologie und Publizistik) in Freiburg und München, wechselte er 1963 an die Freie Universität Berlin. Hier begann er mit einer Promotion in Sinologie und erlebte gleichzeitig die ersten Aktionen der Studentenrevolte. Von diesen fasziniert, beendete er sein Studium und begann, diese Ereignisse mit der Kamera zu dokumentieren. Seine ersten Aufnahmen machte er 1964 als Autodidakt.
Der Standort Berlin ermöglichte ausgedehnte Reisen in die DDR; dort gelangen dem jungen Photographen beeindruckende Bilder aus dem offiziellen und privaten Leben.
Die heute zum deutschen Bildgedächtnis gehörenden Bilder über die APO wurden damals sofort von den großen Zeitungen in der Bundesrepublik Deutschland und des westlichen Auslandes veröffentlicht, u.a. von TIME, Life, Zeit, Spiegel oder dem Stern. 1968 beobachtete Michael Ruetz den Einmarsch der sowjetischen Truppen in die Tschechoslowakei. Schon Reporter des Stern berichtete er über die Militärdiktatur in Griechenland. Später begleitete er Francois Mitterrand im Wahlkampf, besuchte Chile nach dem Sieg von Salvador Allende, berichtete über den Krieg in Guinea-Bissau und viele andere Weltereignisse.
Nach mehrjährigen Aufenthalten in den USA und in Australien konzentrierte sich Michael Ruetz zunehmend auf kulturhistorische und dokumentarische Projekte, wie die Erschließund der Augenwelten z.B. Johann Wolfgangs von Goethe. Eine ausgedehnte Studie über europäische Nekropolenkultur folgte. Die dokumentarischen Projekte Sichtbare Zeit, Timescape und Der unverwandte Blick sind zum ersten Male öffentlich zu sehen.
Eine ähnliche virtuelle Photoausstellung gibt es zu "Ende und Anfang".
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